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scope3transparent

Emissionen in Lieferketten und im Kauf- und Konsumverhalten reduzieren

Nachhaltige Lieferketten rücken zunehmend in den Fokus der öffentlichen Diskussion rund um den Klimawandel. Gerade hinsichtlich des erheblichen CO2-Fußabdrucks in der Produktion von Hightechgeräten – besonders in den Vorketten der Elektronikfertigung – fehlt bislang ein ausgeprägtes Verständnis davon, wie hoch die CO2-Emissionen hier eigentlich sind.

Das Logo der Nationalen Klimaschutzinitiative: Eine weiß-blaue Weltkugel, neben der rechts der Text steht: "Nationale Klimaschutzinitiative"
Projektinformationen
Projekttitel

scope3transparent – Reduzierung von Treibhausgasemissionen in vorgelagerten Lieferketten und durch geändertes Kauf- und Konsumverhalten in Wirtschaft und Gesellschaft

Projektlaufzeit

01.10.2021 bis
30.09.2024

Projektkontakt

Karsten Schischke (Projektleitung)
Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration
Abt. Environmental and Reliability Engineering
Gustav-Meyer-Allee 25
13355 Berlin

karsten.schischke@izm.fraunhofer.de

Fördersumme

1.237.476,00 Euro

Förderkennzeichen

67KF0145A-D

Schüler*innen auf der Messe IFA
Schüler*innen werden auf der IFA 2022 über den „CO2-Rucksack“ ihrer Smartphonenutzung informiert
© Fraunhofer IZM
Schüler*innen auf der Messe IFA
Schüler*innen werden auf der IFA 2022 über den „CO2-Rucksack“ ihrer Smartphonenutzung informiert
© Fraunhofer IZM
Schüler*innen auf der Messe IFA
Schüler*innen auf der Messe IFA

Auf einen Blick

Das Projekt soll für die drei Zielgruppen Unternehmen, Konsument*innen und Politik die Grundlage für effektive Handlungen zur Reduktion von klimarelevanten Emissionen legen. Dazu werden zunächst die Treibhausgasemissionen technischer Produkte und deren Zulieferketten am Beispiel der Elektronik und Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) messbar gemacht. Diese Informationen werden dann in geeigneter Weise für die jeweiligen Zielgruppen aufbereitet und zur Anwendung gebracht: Unternehmen können damit effektive CO2-Ziele (bis hin zur Klimaneutralität) auch mit Blick auf ihre Vorketten bei Produktentwicklung und Beschaffung ableiten. Für Konsument*innen  heißt das, dass sie bewusstere Entscheidungen im Umgang mit IKT treffen können. Der Gesetzgebung werden Wege aufgezeigt, wie komplexe Produkte mit einem ökologischen Preis belegt werden könnten.

Zur Bearbeitung dieser Thematik hat sich ein Konsortium unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) mit der AfB social & green IT als Praxispartner für die Aufarbeitung von Gebraucht-IT, der Umwelttechnik BW GmbH als gut vernetzter Landesagentur und dem Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) am Karlsruher Institut für Technologie für die informationstechnische Umsetzung zusammengetan. Als assoziierter Partner ist FairLötet e. V. beteiligt, ebenso unterstützt der Fachverband Elektronikdesign und -fertigung (FED) e. V. das Projekt maßgeblich.

Ziele

Das Projekt will in erster Linie belastbare Daten zu Treibhausgasemissionen zur Verfügung stellen, die bei der Herstellung von Elektronik und IKT entstehen und deren vielfältiges, zusammenwirkendes Anwendungspotenzial beleuchten. Dies wird in Form einer CO2-Fußabdruck-Datenbank zu den wesentlichen Elektronikkomponenten, -baugruppen und -geräten umgesetzt. Für den Einsatz in Repair-Cafés und zur Information von Verbraucher*innen wird didaktisches Schulungsmaterial erarbeitet.

Die Politik und der öffentliche Diskurs werden mit dem Aufzeigen von Optionen für einen CO2-Preis für technische Produkte unterstützt. Daraus ergibt sich ein breiter Ansatz für wirksamen Klimaschutz in und durch Unternehmen, Gesellschaft und Politik.

Die Öffentlichkeitsarbeit des Projekts umfasst:

  • Eine Informationskampagne für 500 Unternehmen zur besseren Scope 3-Bewertung für vorgelagerte Lieferketten
  • 200 Personen in Repair-Cafés, die direkt über die CO2-Einsparung einer Reparatur informiert werden
  • Bildungseinheiten (Schwerpunkt Druckerzeugnisse), die an Lehrende in Schulen, Summer Camps, Universitäten oder Volkshochschulen und an mindestens 200 Multiplikatoren verteilt werden
  • Öffentlichkeitsarbeit und Informationskampagne zum CO2-Fuß-abdruck von Elektronikgeräten, die bis zu 100.000 Personen erreichen
  • Information und Kundenbindung von Unternehmen für aufgearbeitete IT-Geräte durch „Klimaargumente“
  • Pilothafte Scope 3-Bewertung in zehn Unternehmen aus der Elektronikbranche

Projektablauf

Das Projekt unterstützt zehn Pilotunternehmen bei der strukturierten Datenaufnahme von ausgewählten Zulieferern und eigenen Fertigungsprozessen. In enger Zusammenarbeit werden konkrete Produkt- und Prozessverbesserungen erarbeitet sowie Indikatoren für die eigenen Klimaziele und die der Kund*innen ermittelt.

Die Bildungsmaterialien werden im Laufe des Projektes schrittweise aufgebaut und an die Bedürfnisse der Verbraucher*innen angepasst. Die Repair-Café-Szene Berlins bietet ein geeignetes Feld um die Inhalte und Methoden auszuprobieren.

Fazit

Ende 2022 werden aus mehreren Pilotunternehmen erste Ergebnisse und Erfahrungen zur CO2-Bilanzierung vorliegen. Somit wird eine verbesserte Datenlage für weitere Unternehmen verfügbar sein.

Für interessierte Kreise stehen ab Herbst 2022 Schulungsmaterialien zur Verfügung, die das Verständnis des CO2-Fußabdrucks von Elektro- und Elektronikgeräten verbessern und zeigen, wie dieser durch Reparatur und andere Maßnahmen positiv beeinflusst werden kann.

Zahlen und Fakten

In Summe wird eine Treibhausgasminderung von über 400.000 Tonnen an CO2-Äquivalenten erwartet, davon etwa die Hälfte in Deutschland, die andere Hälfte in der globalen Lieferkette.

Weiterführende Informationen