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SmartRathaus Kommunaler Klimaschutz durch digitales Gebäudemanagement

Kommunaler Klimaschutz durch digitales Gebäudemanagement

Kommunen haben mit ihren über 170.000 Liegenschaften wesentlichen Anteil am Energieverbrauch in Deutschland. Wie sich der Verbrauch kommunaler Liegenschaften senken lässt, zeigt die Deutsche Umwelthilfe im Projekt SmartRathaus. Mit wissenschaftlichen Partnern entwickelt sie in fünf Modellkommunen Strategien zur Gebäudeautomation und gibt die Erfahrungen werden in Workshops und Tutorials weiter.

Logo SmartRathaus
Projektinformationen
Projektnehmer
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Projektlaufzeit

01.01.2018 bis
30.06.2021

Fördersumme

497.944 Euro

Förderkennzeichen

03KF0085

Richtungsweiser zu einem smarten Rathaus
Richtungsweiser zu einem smarten Rathaus
© Thomas Reimer/Fotolia, Montage/Junggeburth, DUH

Auf einen Blick

Über ein qualifiziertes Bewertungsverfahren wurden die fünf Modellkommunen Birkenwerder, Böblingen, Borkum, Steyerberg und Wörth aus insgesamt 50 Bewerbern ausgewählt. Sie werden vom Expertenteam der Deutschen Umwelthilfe unterstützt von Prof. Dr. Becker und seinen Mitarbeiter vom Institut für Gebäudeautomation der Hochschule Biberach beraten.

Um den unterschiedlichen Stand von Kommunen im Bereich Gebäudeautomation abzubilden, wurde bei der Auswahl der Modellkommunen auf ganz unterschiedliche Ausgangslagen Wert gelegt. In Böblingen, der größten Modellkommune, ist das Thema Gebäudeautomation beispielsweise bereits eingeführt, die Liegenschaften dort sind jedoch auf sehr unterschiedlichem technischem Stand. Einige Lösungen wurden schon umgesetzt, in anderen Liegenschaften muss man von Grund auf neu anfangen. Das verspricht interessante Teilprojekte, aus denen viele weitere Kommunen lernen können.

Ganz anders die Modellkommune Flecken Steyerberg, die zwar in den letzten Jahren ihre eigene IT energetisch optimiert hat, doch im Gebäudebereich noch kaum Erfahrung mitbringt. Dafür bringen die Niedersachsen ein spannendes Projekt in die Modellprojekte-Landschaft mit ein. Im Flecken Steyerberg sollen künftig mit einem neuen Fernwärmenetz bis zu 400 Gebäude, darunter 24 kommunale Liegenschaften, miteinander verbunden werden. Dies bietet die Möglichkeit, neue Konzepte für alte Bestandsgebäude zu entwickeln. In Verbindung mit dem geplanten Fernwärmenetz wird hier ein großes Klimaschutzpotenzial erwartet. Der Flecken Steyerberg verfolgt engagierte Klimaschutzziele und kann mit SmartRathaus ein gutes Vorbild für kleine Kommunen deutschlandweit werden.

Auch auf Borkum, ganz im Norden der Republik, beginnt SmartRathaus sprichwörtlich auf der grünen Wiese“ – Gebäudeautomation ist bei den Liegenschaften der Stadtverwaltung auf der Insel bislang noch kein Thema gewesen. Dennoch sind die Stadtvertreter mit Feuereifer bei der Sache und bringen auch hier ein Spezialthema ein: Mit der stark touristischen Ausrichtung gibt es auf Borkum viele Gebäude, die nur saisonal genutzt werden. So gibt es in den Modellkommunen viel Potenzial für Effizienzmaßnahmen, die am Ende der Projektlaufzeit für viele weitere Kommunen in Deutschland zur Nachahmung aufbereitet werden.

Abgerundet wird das Feld der Modellkommunen von Birkenwerder im Norden von Berlin gelegen und von Wörth am Rhein. Während Wörth mit seiner bereits bestehenden Gebäudetechnik beinahe als eine Art Labor für Steuerungs- und Regelungsmechanismen und Algorithmen dienen kann gibt es in Birkenwerder noch keine einschlägige Erfahrung. Doch der in die Jahre gekommene und zur Sanierung anstehende Gebäudebestand bietet hier ideale Voraussetzungen, von Grund auf neu zu denken. Der große Anteil an denkmalgeschützten Gebäuden, die sich nicht für eine normale energetische Sanierung qualifizieren bietet großes Potential für die Optimierung durch Automatisierung.

Ziele

Das primäre Umsetzungsziel der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) ist es, Kommunen Praxishilfen an die Hand zu geben, mit deren Unterstützung sie die fortschreitende Digitalisierung im Gebäudebereich gezielt nutzen können, um gleichzeitig Fortschritte im Klimaschutz zu erzielen. Dieser Ansatz entspricht zudem dem förderpolitischen Ziel der unmittelbaren Aktivierung der Zielgruppe Kommune.

Durch die Entwicklung eines „Starter-Kits“ für die Bestandsanalyse sowie die Veröffentlichung der wesentlichen Analyseergebnisse wird sichergestellt, dass interessierte Kommunen direkte Anknüpfungspunkte für ihre eigene Vor-Ort-Situation erhalten. Dabei ist es Ziel des Projekts, Kommunen Erfahrungswissen in Bezug auf situationsbezogene Digitalisierungsschritte an die Hand zu geben und sie somit unmittelbar ins eigenständige Handeln zu bringen (z.B. über Steckbriefe der Modellkommunen und darin enthaltenen Musterlösungen).

Projektablauf

In einem ersten Schritt erfolgt in den Modellkommunen die Bestandsaufnahme des Automatisierungsgrades der vorhandenen kommunalen Gebäude. Daraus wird unter Gesichtspunkten des Klimaschutzes und der Wirtschaftlichkeit eine Strategie für ein digitales Gebäudemanagement für die im Projekt betrachteten Gebäude ausgearbeitet. Im weiteren Verlauf des dreijährigen Projekts ergreifen die Kommunen bereits erste Maßnahmen, deren Effekte gemessen und ausgewertet werden. Bestandsaufnahme, Konzeptentwicklung und Maßnahmenumsetzung sollen dabei folgende Bereiche umfassen:

  • Wärme-/ Kälteversorgung und -verteilung
  • Lüftung/ Klimatisierung
  • Beleuchtung (innen/ außen)

Empfehlungen für mögliche Digitalisierungsschritte und damit einhergehende Effizienzgewinne werden in den drei genannten Einsatzbereichen an die bestehenden Vorrausetzungen im Bestandsgebäude angepasst. Die Übertragbarkeit auf andere kommunale Liegenschaften wird geprüft und in allgemeinen Praxishilfen zusammengefasst.

Fazit

Aktuell befindet sich das Projekt in der ersten Erhebungsphase. Bereits bei der Ausschreibung konnte jedoch festgestellt werden, dass viele Kommunen ein großes Interesse am Thema haben. Auch gibt es im Bereich Gebäudemanagement auch in kleineren Kommunen bereits gefestigte Strukturen, auf die sich aufsetzen lässt. Dennoch sind die Maßnahmen natürlich alle eher langfristig, so dass mit ersten Ergebnisse zum Einsparpotential bis spätestens Ende 2020 gerechnet werden kann.

Weiterführende Informationen