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StartUp4Climate: Eine Gründerinitiative für die Low Carbon Economy

Eine Gründerinitiative für die Low Carbon Economy

Projektinformationen
Projektnehmer

Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH

Projektlaufzeit

01.07.2013 bis
28.02.2017

Fördersumme

1.473.454 Euro

Förderkennzeichen

03KSF041A/B/C

© Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
© Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH

Gut unterstützt: die jungen Wilden der Green Economy

Der Beitrag der grünen Gründerszene in Deutschland zu Energiewende und Klimaschutz fand bisher wenig Förderung und Unterstützung. Ein systematisch auf­gebautes Begleitsystem mit dazugehöriger Webseite ändert dies.

Auf einen Blick

Lohnt sich eine Betriebsgründung mit Fokus auf Ener­giewende und Klimaschutz? Auf diese und ähnliche Fragen gab es bis zum Jahr 2012 keine belastbare Ant­wort. Deshalb entwickelte das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH in zwei ge­trenn­ten, aber aufeinander aufbauenden Projekten ein umfassendes Unterstützungssystem für grüne Grün­dungen in Deutschland. Zusammen mit der Universität Oldenburg und Expertinnen und Exper­ten aus der Praxis entstand mit dem Green Economy Grün­dungs­monitor zunächst eine Analyse der Szene. Unter dem Titel StartUp4Climate schufen die beteiligten Institute dann im zweiten Projekt neue Anreizsysteme und Instrumente für die Entwicklung von grünen Geschäfts­modell­en. Außerdem erarbeiteten sie inno­vative Beratungs- und Vernetzungsformen sowie neue Formate, um die Themen Klimaschutz und Nach­hal­tigkeit in das bestehende Gründungsumfeld zu inte­grieren. Das StartGreen Internetportal bündelt viele dieser Angebote und macht sie gut zugänglich.

Der Aufbau eines neuen Fördersystems

Klima- und umweltfreundliche Jungunternehmen spielten in Wirtschaftsstatistiken zu Beginn des ersten Projektes im Jahr 2012 noch keine Rolle. Auch im gut ausgebauten deutschen Innovationssystem mit seiner großen An­zahl von Gründerzentren, Wettbewerben und Qua­li­fizierungsinitiativen fehlte der Klimaschutzfokus. Im ersten Projekt stellte deshalb das Borderstep Institut zusammen mit der Universität Oldenburg und Ex­per­tinnen und Experten aus der Praxis erstmals einen systematischen Überblick zu Unternehmens- und Betriebsgründungen in den Bereichen Clean Tech, Energiewende und Klimaschutz zusammen: den Green Economy Gründungsmonitor (GEMO). Er analysierte die grüne Gründerszene und präsentierte die Er­gebnisse in einer Pilotstudie zu Gründer- und Innovationszentren. Auf dieser Übersicht fußte das Folgeprojekt StartUp4Climate mit dem Ziel, die nachgewiesenen Gründungspotenziale für Klimaschutz in Deutschland durch aufeinander aufbauende Maßnahmen syste­matisch anzukurbeln. StartUp4Climate etablierte dazu die vier Säulen Fördern, Beraten, Motivieren und Vernetzen. Sie gliedern sich unter anderem in folgende Aktivitäten:

  • Weiterentwicklung und Etablierung des Green Economy Gründungsmonitors (Fördern);
  • Entwicklung, Einführung und Verbreitung von nachhaltigen Geschäftsmodellen auf Basis der Methode „Sustainable Business Canvas“ (Beraten);
  • Initiierung und Verleihung des Deutschen Klima-Gründerpreises (Motivieren);
  • Aufbau der Gründerplattform StartGreen Net (Vernetzen).

Fördern: Der Green Economy Gründungsmonitor

Green Economy bedeutet eine umfassende ökologi­sche Modernisierung der gesamten Wirtschaft. Um den Beitrag zu erfassen, den die grünen Jungunternehmen dazu leisten, schuf das erste Projekt ein eigenes, international anwendbares Klassifizie­rungs­system. Mit dessen Hilfe zeigte sich bei einem Vergleich mit der sehr aktiven Gründerszene in Kali­fornien, dass dort der Beitrag zur Green Economy mit 32,8 Prozent aller Jungunternehmen mehr als doppelt so hoch ist wie in Deutschland (13,6 Prozent). Nach Zielbereichen aufgeschlüsselt, drehten sich im Jahr 2012 beispiels­weise 29 Prozent der Angebote grüner deutscher Unternehmen um den Ausbau er­neuerbarer Energien oder um Energieeffizienz. Wei­tere zwölf Prozent kümmerten sich um Emissions­vermeidung. Insgesamt trugen drei von vier der jun­gen Firmen zum Klima­schutz bei. Die Erhebung ver­deutlichte, dass die Green Economy ein attraktives Entwicklungsfeld mit Zukunftspotenzial für besseren Klimaschutz darstellt.
Nach der erfolgreichen ersten Veröffentlichung des GEMO 2013 fanden im zweiten Projekt die Erhe­bun­gen zum GEMO 2014 und 2015 statt, und das Instru­ment etablierte sich als wichtiger Branchen­indikator.

Beraten: Das Sustainable Business Canvas

Unternehmensgründungen beruhen auf Geschäfts­modellen, die nach bestimmten Mustern verfasst werden. Um die Entwicklung grüner Produkte und Dienstleistungen zu unterstützen, lag es nahe, Nach­haltigkeitsaspekte in diese bestehenden Modelle und Methoden zu integrieren.
Am geeignetsten für eine entsprechende Erweiterung erwies sich das „Business Model Canvas“ (BMC), da es eine klare Struktur, ge­rin­ge Komplexität und Raum zum Experimentieren aufweist. Dieses populäre Pla­nungs- und Analyse­instru­ment für Ge­schäftsideen ergänzte die Universität Oldenburg um die neuen Fel­der Geschäftsmodell-Vi­sion und Mission, Wett­be­wer­ber und Stakeholder.

Das Projektteam inte­grierte eine große Bandbreite von nach­haltig­keits­spezifischen Leitfragen für diese neuen und die bereits bestehen­den Elemente des BMC und schuf so die gewünschte grüne Gründungs­methode. Beispielsweise lautet eine der vielen Fragen des neuen Sustainable Business Canvas (SBC): „Hat Ihr Angebot positive oder negative Wirkungen auf Umwelt und/oder Gesellschaft? Welche?“

„Ich unterstütze den StartGreen Award, weil er innovative Gründungskonzepte und junge Unternehmen auszeichnet, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Schirmherrin des StartGreen Awards

Um die Methode zu erproben und zu verfeinern, führte das Team der Universität Oldenburg gemeinsam mit dem Borderstep Institut verschiedene Test-Work­shops durch. Zur weiteren Verbreitung trug die Ent­wicklung eines Online-Angebots bei, das auf der Grün­derplattform StartGreen Net zu finden ist.

Motivieren: Businessplanwettbewerbe und Kompetenznetze

Das Borderstep Institut gewann 2014 vier Partner, die Klimaschutz und Nachhaltigkeit zum Thema in ihren Busi­ness­plan-Wettbewerben machten, unter anderem den KUER Grün­dungs­wettbewerb (Klima, Umwelt, Energie­ein­sparung und Ressour­censchonung) sowie den Busi­ness­plan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg. Bei letzterem finden seit 2015 Gründerworkshops zur Methode Sustainable Business Canvas statt. Auch der Bundes­verband deutscher Innovations­zentren machte in seinem Netzwerk Werbung für die Aktivitäten von StartUp4Climate.

Der StartGreen Award

Ein wichtiger Meilenstein zur Unterstützung grüner Unternehmensgründungen war die Etablierung des eigenen StartGreen Award. Mit ihm setzt StartUp4Climate seit 2015 ein deutliches Zeichen. Der Preis stärkt den jungen Geschäfts­leuten den Rücken, indem er sie finanziell unterstützt und ihre Ideen öffentlich sichtbar macht. Außerdem fördert der Wettbewerb das gegenseitige Kennen­ler­nen und den Ideen­aus­tausch innerhalb der grünen Gründerszene.

Für das dreistufige Begutachtungs- und Prämierungs­verfahren sowie die Online-Bewerbung in den Kate­gorien Gründungskonzepte, Start-ups und junge Unter­nehmen legte StartUp4Climate fünf maßgebliche Bewertungsebenen fest: Nutzen und Erlösmodell, Nach­haltigkeit und Wirkung, Innovativität des Kon­zepts, Marktpotenzial sowie verschiedene Umset­zungs­parameter. Die Preisverleihung fand während der Projektlaufzeit jeweils im Rahmen der grünen Gründerwoche in Berlin statt.

Im Jahr 2015 konkur­rierten 182 Vorhaben um die Trophäe, die an fünf Projekte ver­geben wurde. Im Jahr darauf mach­ten vier Projekte aus 155 Ein­sen­dungen das Rennen, darunter ein Unternehmen, das einen Ersatzrohstoff für die Papierherstellung auf der Basis von Gras entwickelt hatte.

Vernetzen: Die Gründerplattform StartGreen Net

Auf der Webseite StartGreen Net treffen sich virtuell Akteurinnen und Akteure und grüne Gründer­initia­tiven. Nach sorgfältiger Planung und ausführ­lichen Tests startete der Internetauftritt im Jahr 2015. Hier sind die zentralen Elemente des von StartUp4Climate entwickelten neuen Unterstützungssystems allgemein zugänglich.

Zur Verfügung stehen Branchennachrichten und alle Informationen zum StartGreen Award, eine Finanzie­rungsvermittlung für Start-ups und Kapitalgeberinnen und -geber, regelmäßig dokumentierte Best-Practice-Beispiele sowie ein ausführliches eigenes Angebot für Schulen. Lebendige Wissenslandkarten unterstützen die Netzwerkbildung. Der StartGreen-Arbeitsbereich bietet außerdem umfangreiche Tools zur Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    • Erstellung jährlicher Green Economy Grün­dungsmonitore;
    • Verleihung des StartGreen Awards;
    • Bekanntmachung von vorbildhaften Bei­spielen grüner Unternehmens­gründungen;
    • Erstellung und Verbreitung von Werkzeugen für die Entwicklung nachhaltiger Geschäfts­modelle.
  • Was hat das Projekt erreicht?

    • Veröffentlichung der Gründungsmonitore für die Jahre 2013, 2014 und 2015;
    • Prämierung von Gründerideen mit dem StartGreen Award (2015 wurden fünf und 2016 vier Projekte ausgezeichnet);
    • Bereitstellung von Werkzeugen und Informationen zur Entwicklung von nach­haltigen Geschäftsmodellen auf der Webseite www.start-green.net
  • Wie ging es weiter?

    Nach Projektende wird das Gründungs­moni­to­ring fortgeführt und der Start-Green Award wird weiterhin verliehen. Informationen zum Gründungsmonitor sind zu finden unter https://www.borderstep.de/projekte/green-economy-gruendungsmonitor/ Informationen zum Start-Green Award können unter https://start-green.net/award nachgelesen werden.

Beitrag zum Klimaschutz

Die grüne Gründerszene erschließt neue klimafreund­liche Geschäftsfelder und trägt zum ökologischen Umbau der Wirtschaft bei. Durch die gezielte Stimu­lierung und Förderung von Gründungen und neuen Unternehmen der Low Carbon Economy soll bis 2050 ein Dekarbonisierungseffekt von mindestens 20 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 entstehen.

  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • Unterstützerinnen und Unterstützer können den Gründungsmonitor heranziehen, um geeignete Förderprogramme zu entwickeln;
    • Gründerinnen und Gründer sollten die An­ge­bote der Wissensplattform nutzen, um die eigenen Geschäftsmodelle auf ihre Nach­haltigkeit zu überprüfen und zu optimieren;
    • Schulen können mit den Materialien und Methoden von StartGreen eine nachhaltige Gründungskultur fördern.

Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

Die beiden aufeinander aufbauenden Projekte schufen ein umfassendes Unterstützungssystem für grüne Gründungen in Deutschland, dem sich sowohl die jungen Unternehmen als auch Entscheidungs­trä­ge­rin­nen und Entscheidungsträger bedienen können.

Datengrundlage für neue Programme

Der grüne Gründungsmonitor macht die Dynamik sichtbar, mit der Green Economy-Einsteigerinnen und Einsteiger international nach vorne drängen. Er lie­fert so wichtige Handlungsimpulse für Gründer­zentralen und politische Entscheidungsträgerinnen und Ent­schei­dungsträger. Sie verfügen nun über eine Daten­grundlage, um bewusst und gezielt die Gründung von Unternehmen mit klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen zu fördern.

Grüne Starthilfen bei StartGreen

Das zweite Projekt StartUp4Climate wendete sich sowohl an Start-ups als auch an Akteurinnen und Akteure, Initiativen und Einrichtungen, die Unter­neh­mensgründungen unterstützen und fördern. Für sie kann das Portal StartGreen Net der erste Anlaufpunkt sein. Hier können die Pioniere der Green Economy voneinander lernen, sich austauschen und in das neue Förder­system für grüne Gründer einsteigen.

Qualifizierungsmodul und Online-Tool SBC

Das Instrument Sustainable Business Canvas und weitere Tools stehen unter einer Creative Commons Lizenz auf StartGreen Net zur Verfügung. Die Hilfen wenden sich an ganz unterschiedliche Anwender­gruppen mit verschiedenen Bedürfnissen: Start-ups, Studierende, Gründungsberatungen und Business Angels sowie Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell auf Nachhaltigkeitsaspekte hin überprüfen wollen. Sie alle können das Sustainable Business Canvas im Netz bearbeiten, finden aber auch grundlegende Infor­ma­tionen zur nach­haltig­keits­orientierten Geschäfts­ent­wicklung oder zur Präsentation ihres Businessplans und sollten das Angebot daher in der Ideen-Entwick­lungsphase nutzen.

 

 

Weiterführende Informationen
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pdf | 1.73 MB

flyer_adt-ag_greenec...

pdf | 606.10 KB

2015_tr.0415.adt_adv...

pdf | 1.14 MB

startup4climate.pdf

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pdf | 2.03 MB