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Von der Fahrradstraße zur Fahrradzone

„Fahrradmodellquartier Alte Neustadt“

Das „Fahrradmodellquartier Alte Neustadt“ in Bremen ist das erste großflächig umgesetzte, fahrradfreundliche Stadtquartier und gleichzeitig die erste straßenverkehrsrechtliche Fahrradzone in Deutschland. Es dient als Beispiel dafür, wie klimafreundliche aktive Mobilität in Stadtquartieren erfolgreich umgesetzt werden kann. Das Verbundprojekt wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert.

Projektinformationen
Projekttitel

Verbundprojekt: NKI: "Fahrradmodellquartier Alte Neustadt Bremen - von der Fahrradstraße zur Fahrradzone"

Projektnehmer

Freie Hansestadt Bremen - - Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung (ehemals „Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau und Hochschule Bremen“)

Projektlaufzeit

01.03.2017 bis
31.10.2019

Projektkontakt

Freie Hansestadt Bremen - Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung
 Contrescarpe 72
28195 Bremen


Hochschule Bremen
Institut für Architektur und Städtebau

Neustadtswall 30
28199 Bremen

Fördersumme

2.411.195,80 Euro

Förderkennzeichen

67KBR0021A+B

Fahrradfreundliche Stadtplanung: umgesetzt.

Die Anregung kam aus dem Quartier – von der dort ansässigen Hochschule und dem örtlichen ADFC. Viele Beteiligte aus der Stadt Bremen und dem Quartier wurden in das Projekt eingebunden. Es fügt sich nahtlos in das Stadtentwicklungskonzept wie auch die überörtliche Radverkehrsplanung ein.
Das Modellprojekt richtet sich an die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers sowie an die Besucherinnen und Besucher, die das Stadtviertel mit seinen zahlreichen Einrichtungen besuchen. 
Im „Fahrradmodellquartier Alte Neustadt“ wurde das Konzept der Fahrradstraße auf ein ganzes Stadtviertel übersetzt. Damit wurden die Bedingungen für den Radverkehr deutlich verbessert – sowohl in Bezug auf das Abstellen der Räder als auch das Fahren selbst.

Hohe Qualitätsansprüche und Auflagen für die Fahrradzone

Im Rahmen des Modellprojektes und der neuen Fahrradzone wurden folgende Punkte flächig, aber zumeist mit einfachen Mitteln umgesetzt:

  • Flächenhafte Anordnung von Fahrradstraßen als Fahrradzone
  • Umgestaltung der früheren Kopfsteinpflasterung, angepasst an den historischen Straßenraum
  • fahrradfreundliche Umgestaltungen einschließlich Sichtbeziehungen und Vorrangregelungen 
  • Anbindung an das Bremer Premiumradnetz
  • Querungen für Radfahrende über Hauptverkehrsstraßen
  • flächendeckender Ausbau von Fahrradbügeln
  • Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im zentralen Campusbereich der Hochschule Bremen
  • durch Begrünungen und Klimaanpassungsmaßnahmen wurden große Verbesserungen für den Fußverkehr und die Aufenthaltsqualität im Quartier erzielt

Außerdem errichtete die Hochschule Bremen ein klimafreundlich gestaltetes Fahrradrepaircafé, das Luft- und Ladestationen sowie überdachte und abschließbare Fahrradabstellanlagen bietet. Darüber hinaus ergänzen 42 Leihräder und sechs Lastenräder das Angebot.

Neue Mobilitätsmodelle, umweltfreundliche Verkehrswege

Das Projekt in Bremen hat durch innovative und übertragbare Maßnahmen Mobilitätsmuster verändert und den CO₂--Ausstoß reduziert. Die Lebensqualität im „Fahrradmodellquartier Alte Neustadt“, und darüber hinaus, wurde verbessert.


Große Aufgaben, kleine Verzögerungen

Es ist üblich, dass es im Rahmen großer und mittelfristig angelegter Projekte zu Verzögerungen kommt. Im Rahmen der Planungs- und Bauphasen gab es verschiedene Gründe, die die Umsetzung verlangsamt haben:

  • Intensive Abstimmungen zur Umsetzung, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Kanalerneuerung
  • erhöhter Planungsaufwand bei den Querungshilfen mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
  • Zusätzliche Informationsveranstaltungen für Anwohnende 
  • Abstimmungen zur Barrierefreiheit im Campusbereich
  • witterungsbedingte Verzögerungen 
  • Engpässe bei Baufirmen und Baukostensteigerungen
  • Sicherungsmaßnahmen im Wurzelbereich alter Baumbestände 

Ende gut, alles gut – sogar ausgezeichnet gut! 

Das Fahrradmodellquartier wurde im Jahr 2018 mit dem dem Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet: erster Platz in der Kategorie „Infrastruktur“. Im Jahr 2019 erhielt das Projekt zusätzlich den österreichischen Mobilitätspreis, und 2020 wurde das Fahrradrepaircafé mit einem ICONIC-Preis für innovative Architektur ausgezeichnet. Damit wird die große Strahlkraft und Wirkung des Projektes deutlich.
Für das Modellquartier wurde ein Radverkehrsanteil von über 50 Prozent angestrebt, d.h. das 1.800.000 Wegekilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt werden sollen. Das entspicht rund 500.000 Wegen mit einer durchschnittlichen Länge von knapp vier Kilometern pro Jahr, die nicht durch motorisierten Individualverkehr (MIV) genutzt werden.

Weiterführende Informationen