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Wohnen leitet Mobilität. Vorhaben zur Förderung klimaverträglicher Mobilität am Wohnstandort WoMo.

Vorhaben zur Förderung klimaverträglicher Mobilität am Wohnstandort

Das Projekt „Wohnen leitet Mobilität“ bringt Wohnungsunternehmen, Kommunen, Mobilitätsdienstleister und Fachkundige zusammen, um gemeinsam intelligente, umwelt- und sozialverträgliche Mobilitätskonzepte für Wohnquartiere zu verwirklichen. Der Zugang zu klimaverträglichen Verkehrsmitteln soll erleichtert und intelligente Mobilitätskonzepte gefördert werden.

Projektinformationen
Projektnehmer
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)
Projektlaufzeit

01.01.2017 bis
31.12.2019

Projektkontakt

Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)
Wallstraße 58
10179 Berlin
rene.wassmer@vcd.org
https://www.vcd.org/themen/wohnen-und-mobilitaet/

Fördersumme

1.069.356 Euro

Förderkennzeichen

03KF0047A/B/C

Auf einen Blick

Worum geht es?

Das Verbundprojekt „Wohnen leitet Mobilität“ setzt sich dafür ein, den Zugang für Mieter*innen zu klimaverträglichen Verkehrsmitteln am Wohnstandort als Alternative zum Auto zu erleichtern und dadurch den mobilitätsbedingten CO₂-Ausstoß signifikant zu senken. Das Projekt wird von den Partnern Verkehrsclub Deutschland, Öko-Institut und dem Deutschen Mieterbund durchgeführt. Durch neue und bequem erreichbare Mobilitätsangebote wird die Wahlfreiheit gefördert und neue Verkehrsroutinen werden implementiert.

An wen richtet sich das Projekt?

Hauptzielgruppen sind gewerbliche und kommunale Wohnungsunternehmen, Kommunen und Regionen, Mobilitätsdienstleistende, wie beispielsweise Verkehrsbetriebe, Car- und Bike-Sharing-Anbieter, sowie Mieter*innen (indirekte Ansprache).

Wer ist beteiligt?

Es wurden fünf Regionen und federführende Kommunen beziehungsweise Bezirke als Projektbeteiligte ausgewählt:

  • Region Berlin-Brandenburg: Berlin-Lichtenberg
  • Region Sachsendreieck: Chemnitz
  • Rhein-Main: Darmstadt
  • Region Hannover: Hannover
  • Region Nord: Kiel

Wie wird vorgegangen?

Um der Zielgruppe das Thema intelligente Mobilitätskonzepte am Wohnstandort näher zu bringen, wurde intensive Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Dies erfolgte im Rahmen von Dialogforen, Mieter*innen-Aktionen, Beratungen und Publikationen.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    • den Zugang zu klimaverträglichen Verkehrsmitteln am Wohnstandort als Alternative zum Auto erleichtern
    • die Wahlfreiheit fördern durch das Bereitstellen von verschiedenen Mobilitätsangeboten (inklusive Infrastruktur) als Alternative zum Auto
    • den mobilitätsbedingten CO2-Ausstoß senken
    • die Vernetzung und den Dialog zwischen Wohnungsunternehmen, Kommunen und Mobilitätsdienstleistern initiieren und verstetigen
  • Was hat das Projekt erreicht?

    • Die Themen Wohnen und Mobilität wurden bei den Kommunen und Wohnungsunternehmen auf die Planungsagenda gesetzt.
    • Verschiedene Akteur*innen (Wohnungsunternehmen, Mobilitätsdienstleister, Kommunen, weitere Fachkundige) wurden zusammengebracht und für gemeinsame Vorhaben vernetzt.
    • Es wurden Handlungsempfehlungen für die Wohnungswirtschaft und kommunale Verwaltung entworfen.
    • Ein breites Publikum wurde auf über 130 Veranstaltungen und mehr als 30 Mieter*innen-Festen sowie Quartierstreffen angesprochen.
    • Es wurde eine „Good-Practice-Datenbank“ entwickelt, die 150 Printartikel und weitere Onlineartikel enthält.
  • Wie ging es weiter?

    • Es herrscht eine enorme bundesweite Nachfrage zu der Thematik.
    • Die Projektlaufzeit war jedoch zu kurz, um angesichts der knappen Ressourcen (insbesondere bei den Kommunen) Modelle für eine Verstetigung ohne eine Projektunterstützung zu kreieren.
    • Die Checklisten, die Handlungsempfehlungen, alle sonstigen Publikationen, die „Good-Practice-Datenbank“ und die Ausstellung stehen allen Interessierten über das Projektende hinaus zur Verfügung.
    • Die in einer Absichtserklärung fixierte Zusammenarbeit zwischen dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. und dem Verkehrsclub Deutschland sorgt dafür, dass der Wissenstransfer zu den Wohnungsunternehmen fortgesetzt wird.
    • Es wurde das Folgeprojekt „Bundesweites Netzwerk Wohnen und Mobilität“ entwickelt und genehmigt.
  • Beitrag zum Klimaschutz

    Relevanz der Themen Wohnen und Mobilität für den Klimaschutz

    Mehr als 80 Prozent aller Wege in Deutschland starten oder enden am Wohnort (Studie „Mobilität in Deutschland 2008“). Das Thema Wohnen ist folglich ein zentrales Handlungsfeld für Klimaschutzmaßnahmen, denn hier entscheiden sich täglich Millionen Menschen für ein Verkehrsmittel und beeinflussen so die damit verbundenen Treibhausgasemissionen.

    Bewusstseinsänderung durch das Projekt „Wohnen leitet Mobilität“

    Die Beschäftigung mit nachhaltiger Mobilität im Wohnungsbau und der Bestandsbewirtschaftung stand und steht bei vielen Unternehmen noch ganz am Anfang. Durch das Projekt geriet diese Auseinandersetzung immer mehr als ein dringendes Thema in den Fokus der Planungsprozesse. Auch auf politischer Ebene wurde in den vergangenen Jahren der Druck größer, die Rahmenbedingungen zugunsten einer umweltverträglichen Mobilität zu verbessern. Die Erkenntnis wuchs, dass sich die Wohnungsunternehmen in Zukunft nicht nur aus ökonomischen, sondern auch aus ökologischen und sozialen Gründen intensiver mit innovativen, integrierten und nachhaltigen Mobilitätskonzepten auseinandersetzen müssen. Vor dem Hintergrund der Veränderungen des Mobilitätsverhaltens der jüngeren Generationen, die die zukünftigen Mieter und Mieterinnen sein werden, wurde schnell klar, dass die Wohnungsunternehmen bei der Planung neuer Wohnquartiere in neuen Infrastrukturkategorien denken müssen.

    CO2 -Einsparung des Projekts

    Durch die Projektaktivitäten wurde laut Berechnung des Öko-Instituts eine CO2 -Äquivalent-Minderung in Höhe von rund 60.800 Tonnen CO2-Äquivalenten erreicht.

  • Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

    Erfahrungen und Empfehlungen

    • Reden hilft! Ein reger Austausch ist für eine rechtzeitige und kontinuierliche Zusammenarbeit notwendig.
    • Es wird eine Person benötigt, die sich für koordinative Aufgaben verantwortlich fühlt – wie beispielsweise ein*e Mobilitätsmanager*in.
    • Der Masterplan „Wohnen und Mobilität“ kann als strategischer Leitfaden dienen.
    • Neue Wohnquartiere sollten nur parallel mit einem innovativem Mobilitätskonzept gedacht werden.
    • Ein eigenes Leitbild sollte als Selbstverpflichtung und Bestandteil von städtebaulichen Verträgen gelten.
    • Rechtliche und ordnungspolitische Instrumente gilt es auszuschöpfen.
    • Mobilitätsangebote im Wohnquartier sollten gesamtstädtisch gedacht werden.
    • Mobilitätsangebote sollten nicht nur informieren, sondern auch Möglichkeiten zur Partizipation für die  Bewohner*innen bieten.
    • Es ist ratsam, die Transparenz und Planbarkeit von Mobilitätskonzepten sicherzustellen.
    • Kleine und mittlere Kommunen benötigen Know-how zu den Bausteinen innovativer Mobilitätskonzepte. Dafür muss ein Wissenstransfer organisiert werden.
    • Verstetigung:
      • Kompetenzzentrum Wohnen und Mobilität
      • Mobilitätsagenturen
  • Produkte des Projektes

    Handlungsleitfaden „Intelligent mobil im Wohnquartier“
    Der Leitfaden gibt Handlungsempfehlungen für die Wohnungswirtschaft und kommunale Verwaltungen. Er zeigt die wichtigsten Bausteine eines intelligenten Mobilitätskonzeptes am Wohnstandort und gibt zahlreiche praktische Tipps für die Umsetzung konkreter Maßnahmen.

    Themenkompass „Intelligent mobil im Wohnquartier“
    Die Publikation richtet sich an Wohnungsunternehmen und bietet eine Einführung in das Themenfeld wohnortnahe Mobilität. Neben aktuellen Trends und Entwicklungen im Mobilitätssektor werden wichtige Handlungsfelder beleuchtet, ausgewählte Leuchtturmquartiere vorgestellt sowie rechtliche Rahmenbedingungen betrachtet.

    Flyer „Fußverkehrscheck“
    Beim Fußverkehrscheck werden gezielte Bereiche des Wohnquartiers zusammen mit Bewohner*innen untersucht. Der Flyer gibt eine Anleitung zur Durchführung eines solchen Checks.

    Flyer „Fahrradparken“
    Der Flyer informiert über verschiedene Arten von Fahrradabstellanlagen und über die Umsetzung solcher Fahrradparkanlagen mit Hilfe einer Checkliste.

    Flyer „Mietertickets“
    Der Flyer gibt einen Überblick über die Möglichkeiten von Mietertickets und wie diese von Wohnungsunternehmen etabliert werden können. Eine Checkliste hilft dabei.

    Flyer „Mobilitätsstation“
    Was ist eine Mobilitätsstation? Welche möglichen Elemente umfasst sie? Was muss bei der Umsetzung beachtet werden? Diese Informationen bündelt der Flyer und wird durch eine praktische Checkliste ergänzt.

    Die Publikationen sind auf der Themenseite Wohnen und Mobilität unter „Downloads“ zu finden.

  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • Beitrag zu einer Verhaltensänderung bei den Zielgruppen erreicht
    • Mobilitätsbedingter CO2-Ausstoß gesenkt
    • hoch relevante, jedoch wenig bearbeitete Thematik an die Öffentlichkeit gebracht
    • informative und praktische Materialien, die über das Projektende hinaus verwendet werden können

     

 

Weiterführende Informationen