Direkt zum Inhalt

Login

Teilen Sie Ihr Wissen, diskutieren Sie aktuelle Themen und lassen Sie sich von anderen zu neuen Vorhaben inspirieren. Melden Sie sich jetzt für die Klimaschutz-Community an. Wir freuen uns auf Sie!

Sie haben sich bereits in der Vergangenheit registriert und können sich nun nicht mehr einloggen? Aus technischen Gründen ist es notwendig, sich über die Funktion “Passwort vergessen?” ein neues Passwort anzufordern. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Anweisungen zum Zurücksetzen Ihres Passworts werden an die E-Mail-Adresse gesendet, die Sie in Ihrem Benutzerkonto hinterlegt haben.

25. Jan. 2022

21 Projekte für den Deutschen Innovationspreis nominiert

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zeichnet mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) Ideen aus, die im Bereich Klima- und Umweltschutz neue Wege aufzeigen. Jetzt stehen die 21 nominierten Unternehmen fest.

Das Bild zeigt einen flexibel konfigurierbaren Haftgreifer.
Die flexibel konfigurierbaren Haftgreifer entwickelte die Firma Schunk in Zusammenarbeit mit dem jungen Start-up Innocise.
© SCHUNK GmbH & Co. KG

Innovationen sind der Motor unserer Wirtschaft. Unternehmer*innen gestalten und eröffnen mit ihrem Mut zu neuen Herausforderungen Geschäfte und Märkte. Mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) würdigt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz das Engagement von Wirtschaft und Forschung für Klima- und Umweltschutz. Um das Preisgeld von insgesamt 175.000 Euro haben sich 150 Unternehmen mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen beworben. Der Wettbewerb wird aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Oliver Krischer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erklärt: 

„Die vielen Einreichungen zeigen das enorme Potenzial in den Bereichen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft oder Ressourcenschonung, das mit guten Ideen noch gehoben werden kann! Es freut mich zu sehen, dass immer mehr Unternehmen bereit sind, ihren Beitrag für Klima und Umwelt zu leisten. Der IKU lenkt seit vielen Jahren die Aufmerksamkeit auf Technologien, Produkte und Dienstleistungen, die einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigem Wirtschaften leisten können.“

Bei der insgesamt achten Runde des IKU waren erneut Bewerbungen zu Kategorien wie Prozesse für den Klimaschutz, Kooperation mit Entwicklungs- und Schwellenländern oder umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen möglich.

Die hochrangig besetzte Jury unter Leitung von Prof. Ottmar Edenhofer (unter anderem Direktor und Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)) traf ihre Entscheidungen auf Basis wissenschaftlicher Bewertungen durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung.

Die 21 nominierten Innovationen

  1. „ZEISS PerformanceFit” der Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH (Oberkochen) bietet eine umfassende Nach- beziehungsweise Umrüstlösung für Koordinatenmessgeräte und trägt damit zur Ressourcenschonung bei. Durch die Umrüstung wird die neueste Sensortechnologie nutzbar, die Lebenszeit der Geräte wird um mindestens zehn Jahre verlängert. Zugleich wird der Energiebedarf (Strom, Druckluft) reduziert.
     

  2. Mit der „AdiP-Technologie“ hat die Covestro AG (Leverkusen) die Herstellung von Methylendiphenylisocyanat (MDI), einer wichtigen Komponente von Polyurethanschäumen, deutlich effizienter gemacht. In einem kompakten Reaktor wurde die Raum-Zeit-Ausbeute erhöht, so dass der Dampf- und Strombedarf um bis zu 40 beziehungsweise 25 Prozent gesenkt werden konnte. Der CO2-Ausstoß wird dadurch um bis zu 35 Prozent verringert.
     

  3. Mit „EcoPaintJet“ hat die Dürr Systems AG (Bietigheim-Bissingen) ein Lackierverfahren erfunden, welches ganz ohne Overspray auskommt. Die Farben werden nicht „vernebelt“ aufgetragen, sondern als voller Strahl. Dadurch ergeben sich zahlreiche Umweltvorteile wie weniger Abfälle, Energieeinsparungen in der Lackierkabine oder geringere Lösemittel- und CO2-Emissionen.
     

  4. Eine von der ENEKA Energie und Karten GmbH (Rostock) entwickelte kartografische Software-Toolbox unterstützt Kommunen bei der Energie- und insbesondere der Wärmeplanung. Durch die Ausrichtung auf Prozesse und Gebäude ermöglicht sie eine enorme Zeitersparnis bei Planungsvorhaben, der Identifizierung von effizienten Maßnahmen und der Erfüllung von Berichtspflichten.
     

  5. Das KI-gestützte Energiemanagement der etalytics GmbH (Darmstadt) optimiert industrielle Energiesysteme im Betrieb und erzielt dabei Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent. Durch die Kombination lernender Verfahren mit physikalischem Domänenwissen wird ein sehr breites Spektrum von Anwendungsfällen abgedeckt.
     

  6. Das Fraunhofer Institut UMSICHT (Oberhausen) und das Start-up Volterion (Dortmund) konnten die Kosten für Stacks von Redox-Flow-Batterien um 50 Prozent senken, indem sie Bipolarplatten aus hochgefüllten Thermoplasten entwickelten, welche sie massenproduktionstauglich fertigen und automatisiert zu Batteriestacks verschweißen können.
     

  7. Die Grundfos GmbH (Erkrath) hat mit „iGRID” eine Lösung entwickelt, mit der Fernwärmenetze in einzelne Zonen unterteilt werden können. Durch eine intelligente Datenerfassung und -auswertung in Echtzeit lässt sich die Energieversorgung in diesen Zonen gezielter an den Bedarf anpassen und dabei die Temperatur absenken. Durch die Reduzierung der Vorlauftemperaturen können CO2-Emissionen gespart, alternative Energiequellen eingesetzt und die Lebensdauer der Leitungen erhöht werden.
     

  8. Die HeidelbergCement AG (Heidelberg) bewirbt sich mit „ReConcrete-360°“, einem Verfahrenskonzept zur Kreislaufwirtschaft von Beton, Zuschlagstoffen, Zement und CO2. Der aus Altbeton abgetrennte Zementstein dient als Ersatz für Kalkstein und als reaktiver Zementbestandteil. Für Deutschland liegt das CO2-Einsparpotenzial durch dieses Verfahren bei zehn Millionen Tonnen pro Jahr.
     

  9. Heliatek (Dresden) ist es gelungen, dünne, leichte und flexible Solarfolien auf Basis organischer Photovoltaik zur Marktreife zu bringen. Diese „Ready-to-Use“-Lösung verwandelt Gebäude in saubere Solarkraftwerke zur Ökostromerzeugung und kann auf verschiedenen Gebäudeoberflächen eingesetzt werden. Die Solarfolie verfügt über einen integrierten Rückseitenkleber, womit sie einfach auf die Oberfläche geklebt und dank der integrierten Anschlusskabel sofort angeschlossen und genutzt werden.
     

  10. Die HOBART GmbH (Offenburg) hat mit „CLIMATE-PLUS” ein Energiesparsystem für gewerbliche Spültechnik entwickelt – eine Kombination aus Abwasserwärmerückgewinnung und modernster Wärmepumpentechnologie, welche insgesamt bis zu 70 Prozent der Energie aus dem Abwasser und bis zu 100 Prozent der Energie aus der Abluft dem Spülprozess wieder zuführt.
     

  11. Das abwasserfreie Droptima-Verfahren von Klink Textile Pflege-Dienste (Salzgitter) spart bei den industriellen Waschprozessen der Jeansproduktion mindestens 85 Prozent Frischwasser, 70 Prozent Chemikalien und 70 Prozent Energie (Photovoltaik). Bei 150 Millionen Jeanshosen, die weltweit monatlich produziert werden, könnten damit 14,1 Millionen Kubikmeter Frischwasser eingespart werden.
     

  12. Die KÜBLER GmbH (Ludwigshafen/Rhein) bietet die Wärmeversorgung für den Neubau und die Modernisierung von Hallengebäuden als Mietmodell an und schafft dadurch für Kund*innen eine attraktive Möglichkeit zur Beheizung beziehungsweise energetischen Sanierung ohne eigene Investition. Im Vergleich zur Altanlage können 30 bis 70 Prozent Energie, Energiekosten und CO2 eingespart werden.
     

  13. Die Kueppers Solutions GmbH (Gelsenkirchen) bietet mit dem „iRecu” den weltweit ersten im 3D-Druck hergestellten Serienbrenner mit optimierter Wärmerückgewinnung an. Schon vor der Verfügbarkeit grüner Brennstoffe können so in industriellen Thermoprozessanlagen 2,2 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, im nächsten Schritt mit grünem Wasserstoff über die zweikanalige Gasmischeinheit weitere 13 Millionen Tonnen pro Jahr.
     

  14. Die Kurtz GmbH (Kreuzwertheim) hat mit dem Einsatz von Radiofrequenz-Technologie die Herstellung von Formschaumteilen revolutioniert. Neben großen Einsparungen an Wasser und Energie ist am Verfahren besonders innovativ, dass Biopolymere und zu 100 Prozent recycelter Kunststoff im „Kurtz Wave Foamer“ eingesetzt werden können.
     

  15. Rund 30 Prozent der Feinstaubemissionen eines Fahrzeugs werden durch Bremsabrieb verursacht. MANN+HUMMEL (Ludwigsburg) hat einen Bremsstaubpartikelfilter entwickelt, der einfach in bestehende Fahrzeugarchitekturen integriert werden kann. Das System beeinträchtigt die Bremsleistung nicht und reduziert die durch Bremsen verursachten Feinstaubemissionen in erheblichem Umfang.
     

  16. Die Unternehmensinitiative R-Cycle (Troisdorf) verbessert das Recycling fossiler Rohstoffe durch die automatisierte Erfassung recycling-relevanter Produkteigenschaften entlang der Wertschöpfungskette für Kunststoffverpackungen. Gemeinsam haben zwölf Technologieunternehmen und Organisationen die erforderliche technische Infrastruktur für die Datenerfassung auf Basis digitaler Produktpässe aufgesetzt und erste kreislauffähige Pilotprodukte produziert.
     

  17. SCHUNK (Lauffen) hat in Zusammenarbeit mit dem Start-up INNOCISE einen bionisch inspirierten Greifer entwickelt, der auf dem Prinzip der Adhäsion basiert. Er ermöglicht eine automatisierte Handhabung auch in hygienisch sensiblen Umgebungen oder für empfindliche Werkstücke. Der Greifvorgang selbst benötigt keine zusätzliche Energie, womit etwa im Vergleich zu konventionellen Flächengreifern der Energiebedarf signifikant reduziert wird.
     

  18. Die auf Flugdrachen basierenden Windkraftanlagen der SkySails Power GmbH (Hamburg) sparen gegenüber herkömmlichen Windkraftanlagen 90 Prozent Material ein, haben eine erhöhte Grundlastfähigkeit und eignen sich besonders für abgelegene Regionen sowie Stark- und Schwachwindgebiete.

  19. Die TFE Energy GmbH (München) ermöglicht mit der Online Plattform „VIDA“ mittels Künstlicher Intelligenz (KI) und Satellitendaten eine zeit- und kostensparende Planung von Elektrifizierungsprojekten in Entwicklungsländern und katalysierte seit dem Launch im Februar 2021 bereits Investitionen von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar in Energy Access Projekte in mehr als 15 Ländern in Afrika und Asien.
     

  20. Die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG (Leipzig) hat in Indien eine 20-Megawatt-Biomethan-Anlage errichtet. Darin wird Stroh umgesetzt, welches sonst auf den Feldern verbrannt werden würde, wodurch Luftverschmutzung vermieden und CO2-Emissionen gespart werden.
     

  21. Die Zasso GmbH (Aachen) bewirbt sich mit „Electroherb™“, einem Verfahren, das elektrischen Strom anstelle von Herbiziden zur Unkrautbekämpfung nutzt. Die nötige Hochspannung wird in einem patentierten Leistungsmodul moduliert. Das Unkraut wird somit schonend durch eine CO2-Fixierung im Boden und rückstandslos ohne Freigabe toxischer Stoffe in der Umwelt entfernt.
     

Der Wettbewerb

Der Deutsche Innovationspreis für Klima und Umwelt unterstreicht Deutschlands Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz. Als Veranstalter zeichnet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz industriell verwertbare Innovationen aus, die Umwelt und Klima schützen. Bewerben können sich Unternehmen und Organisationen der Wirtschaft sowie Forschungseinrichtungen. Um die große Bandbreite der Innovationen abzubilden, wird der IKU in sieben Wettbewerbskategorien vergeben. 

Die eingereichten Bewerbungen werden vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI wissenschaftlich bewertet. Auf dieser Grundlage wählt eine hochrangig besetzte Jury die Preisträger aus. Die Sieger*innen werden bei einer großen Preisverleihung in Berlin ausgezeichnet. 

Aktuelle News zum IKU und zum Thema Klima- und Umweltschutz finden Sie regelmäßig auf dem Twitter-Kanal @iku_preis.