Klimaschutz Kommunal: Rhein-Pfalz-Kreis
Rhein-Pfalz-Kreis: Großes Einsparpotenzial in den eigenen Liegenschaften
Ob Kindertagesstätten oder Schulen, Sportanlagen oder Verwaltungsgebäude – kommunale Liegenschaften bieten in der Regel viel Potenzial, um CO2-Emissionen in den Städten und Gemeinden zu reduzieren. So auch im Rhein-Pfalz-Kreis. Hier hat die Kreisverwaltung im Rahmen eines Klimaschutzteilkonzeptes für die eigenen Liegenschaften 40 Gebäude beziehungsweise Gebäudeteile hinsichtlich Energieeinsparung, Steigerung der Energieeffizienz und der verstärkten Nutzung Erneuerbarer Energien analysiert. Das Ergebnis: Mehr als 40 Prozent der CO2-Emissionen können in diesem Bereich eingespart werden. Das Bundesumweltministerium (BMUB) hat das Teilkonzept im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
Klimaschutz nimmt nicht erst seit der Erstellung des Teilkonzeptes eine wichtige Rolle im Rhein-Pfalz-Kreis ein. 2015 wurde bereits ein Integriertes Klimaschutzkonzept verabschiedet – ebenfalls mit Förderung durch das BMUB. Die Energieeffizienz und -einsparung im Bereich der kommunalen Liegenschaften sind darin als Schwerpunkt festgelegt.
„Unsere größte Herausforderung lag zunächst darin, die Grundlagendaten der 40 ausgewählten Gebäude zusammenzutragen“, erklärt Elke Bröckel, Projektleiterin für das Klimaschutzteilkonzept bei der Kreisverwaltung. Für viele Gebäude waren nur unzureichende Datenunterlagen vorhanden, so dass diese in zahlreichen Ortsterminen ergänzt und vervollständigt werden mussten. „Die Pflege der Gebäudedatenbank mit einer kontinuierlichen Verbrauchsdatenerfassung und -auswertung wird in den kommenden Jahren unser wichtigstes Analyseinstrument sein. Mit ihr können wir die Wirksamkeit sämtlicher Maßnahmen sichtbar machen und die CO2-Bilanz fortschreiben“, so die Verwaltungsmitarbeiterin.
In einem zweiten Schritt erfolgten gemeinsam mit dem unterstützenden Planungsbüro eine Aufstellung des Handlungsbedarfs zur Energieeinsparung sowie eine Darstellung von Sanierungsoptionen. Entscheidend war auch, die entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit den Sanierungsoptionen aufzuzeigen. „Dabei haben wir von den Erfahrungen unseres Planungsbüros sehr profitiert“, erläutert Elke Bröckel. Anschließend erfolgten die Ausarbeitung ganz konkreter Modernisierungsmaßnahmen mit einer Investitionskostenschätzung und die Erstellung eines Sanierungsfahrplans. Dieser ist als Grundlage für die Haushaltsplanungen des Landkreises in kurz-, mittel- und langfristige Vorhaben unterteilt.
Von der Theorie zur Praxis
„Selbstverständlich haben wir uns nicht nur darauf beschränkt, die theoretischen Grundlagen zu schaffen. Bei einer Reihe konkreter Maßnahmen befinden wir uns bereits in den Startlöchern und wollen diese in Kürze umsetzen“, verdeutlicht Clemens Körner, der Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises. Ganz oben auf der Agenda stehen zunächst Maßnahmen, die besonders schnell zu Energie- und damit CO2-Einsparungen führen und somit eine große Vorbildwirkung haben. „Wir hoffen, dass wir mit unseren Maßnahmen auch die privaten Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer dazu anregen können, aktiv zu werden. Das gilt natürlich auch für die Unternehmen in unserem Landkreis“, so der Landrat.
Als erste konkrete Maßnahmen sind der Fensteraustausch im Gymnasium Schifferstadt, die komplette energetische Sanierung der Sporthalle im Schulzentrum und Dämmmaßnahmen in der Integrierten Gesamtschule in Mutterstadt geplant. Darüber hinaus soll das Gebäude der Kreisverwaltung mit Solaranlagen ausgestattet werden. In diesem Zusammenhang soll auch eine Ladeeinrichtung für E-Mobile installiert werden. Ebenfalls auf der Agenda steht ein pädagogisches Begleitkonzept, mit dem das Thema Klimaschutz in den Alltag der kreiseigenen Kitas und Schulen integriert werden soll.
Positives Fazit für Teilkonzept
„Das Klimaschutzteilkonzept für die eigenen Liegenschaften ist ein voller Erfolg. Denn nun liegen uns nicht nur genaue Kenntnisse über die Gebäude und deren Energieverbräuche vor, sondern wir wissen auch, welche Schritte wir als nächstes einleiten müssen“, fasst Elke Bröckel zusammen. Weiteren Schwung für die nun folgende Umsetzungsphase erhofft sich die Projektleiterin durch ein professionelles Klimaschutzmanagement, das – ebenfalls mit der Förderung durch das BMUB – in Kürze folgen soll.
Antragsteller |
Rhein-Pfalz-Kreis (304,94 km²/ 150.000 Einwohner) |
Bundesland |
Rheinland-Pfalz |
Geförderte Projekte im Rahmen der NKI |
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Integriertes Klimaschutzkonzept |
Projektzeitraum: 01/2014 - 10/2015 |
Klimaschutzteilkonzept "Klimaschutz in eigenen Liegenschaften" |
Projektzeitraum: 01/2014 - 10/2015 |
Ansprechperson |
Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis Tel: 0621-5909 432 Mail: elke.broeckel@kv-rpk.de |