Konstanz setzt auf Radverkehr mit System
Den regionalen Radverkehr möchte Konstanz attraktiver machen – und baut das bestehende Transportradmietsystem und die Infrastruktur aus. Für das Verbundprojekt gibt es 332.608 Euro aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI).
Die Stadt Konstanz erweitert das vorhandene Transportradmietsystem und baut die örtliche Radverkehrsinfrastruktur aus. Das Bundesumweltministerium fördert die Maßnahmen über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) mit insgesamt rund 332.608 Euro. Zu diesem Anlass überreichte Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, am 28. Juli einen Förderscheck an die Projektbeteiligten. Die Stadt Konstanz und die Stadtwerke Konstanz führen das Verbundprojekt „Transportradmietsystemerweiterung und Radverkehrsinfrastruktur in Konstanz“ gemeinsam durch.
Seit 20 Jahren Radverkehr im Fokus
Rita Schwarzelühr-Sutter erklärte:
„Konstanz hat 2019 als erste deutsche Gemeinde den Klimanotstand ausgerufen und beschäftigt sich seit über 20 Jahren intensiv mit dem Klimaschutz. Es freut mich, dass hier in Konstanz so viel für den Klimaschutz getan wird und das Bundesumweltministerium die Stadt nun bei weiteren Maßnahmen für mehr und sicheren Radverkehr finanziell unterstützt. Schon heute gibt es viele begeisterte Radfahrerinnen und -fahrer in Konstanz. Gut ausgebaute, sichere Radwege und sichere Abstellanlagen begeistern fürs Fahrrad – sie nützen Bürgerinnen und Bürgern wie auch dem Klima. Autos stehen im Stau, weil zu viele Autos unterwegs sind, und zu wenige Fahrräder. Jedes Auto, das nicht genutzt wird, und jedes Fahrrad, das stattdessen unterwegs ist, ist ein Gewinn für alle – weniger Lärm, weniger Abgase, weniger Stau. Und – weniger CO2.“
Die geplanten Maßnahmen
Um den Radverkehr im Sinne des Klimaschutzes in Konstanz zu stärken, wird das bestehende Transportradmietsystem (TINK) ausbaut. 30 Transportpedelecs und 14 Transporträder ohne elektrischen Antrieb sollen TINK erweitern – so entsteht ein flächendeckendes Angebot im gesamten Stadtgebiet. Zusätzlich sorgen zukünftig 230 Radabstellanlagen an Bushaltestellen für eine bessere Verknüpfung des öffentlichen Personennahverkehrs und Radverkehrs. Für den Stadtteil Paradies sind eine Fahrradstraße und zusätzliche Radabstellmöglichkeiten für die Anwohnenden vorgesehen. Aufgrund der verschiedenen Maßnahmen ist mit einer jährlichen Treibhausgasminderung von etwa 215 Tonnen CO2 zu rechnen. Damit leistet die Stadt am Bodensee einen weiteren Beitrag zum lokalen Klimaschutz.
Rita Schwarzelühr-Sutter betonte bei ihrem Besuch auch die Bedeutung des Radverkehrs für die Mobilitätswende:
„Für eine echte Mobilitätswende brauchen wir mehr Verkehr auf der Schiene, brauchen wir mehr und besseren ÖPNV in Städten und Regionen und brauchen wir eben auch mehr Radverkehr. Wichtig ist dafür die Infrastruktur. Ohne gut ausgebaute und sichere Radwege, ohne sichere Abstellanlagen werden wir die Bürgerinnen und Bürger nicht fürs Fahrrad begeistern.“
NKI-Programm Klimaschutz durch Radverkehr
Das Bundesumweltministerium fördert mit dem Förderaufruf Klimaschutz durch Radverkehr der NKI regional modellhafte und investive Projekte, die die Radverkehrssituation in konkret definierten Gebieten wie beispielsweise Wohnquartieren, Dorf- oder Stadtteilzentren verbessern. Seit 2016 wurden bundesweit bereits 60 Einzel- und 29 Verbundvorhaben zum Radverkehr mit einem Fördervolumen in Höhe von rund 146 Millionen Euro bewilligt. In diesem Jahr können wieder Projektskizzen vom 1. September bis zum 31. Oktober eingereicht werden.
Sie haben Fragen zum Förderaufruf? Das Team vom Projektträger Jülich (PtJ) berät Sie gern telefonisch unter 030 20199-3422 sowie per E-Mail unter ptj-ksi@fz-juelich.de.