Schulen können Trinkbrunnen gewinnen
Der Verein a tip: tap hat einen Schulwettbewerb ausgerufen – zu gewinnen gibt es einen von drei Trinkbrunnen. Die Gewinnerschulen werden am 22. März 2021 bekanntgegeben. Ein Interview mit Projektkoordinatorin Alexandra Jaik.
Trinkwasser aus der Leitung ist gesund, preiswert, umweltschonend und nahezu überall verfügbar. Trotzdem greifen Menschen in Deutschland noch viel zu häufig zu Plastikflaschen. Das Klimaschutzprojekt „Wasserwende - Trinkwasser ist Klimaschutz“ des Vereins a tip: tap möchte deshalb für den Umstieg von Flaschen- auf Leitungswasser begeistern. Dafür arbeitet das Team im gesamten Bundesgebiet mit lokalen Wasserversorgern und anderen Partnern zusammen. Zu den Maßnahmen gehören Bildungs- und Aufklärungsangebote, die Beratung von Unternehmen sowie die Initiierung von sogenannten „Trink-Orten“. Das Bundesumweltministerium fördert das Vorhaben im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI).
Um an Schulen das Bewusstsein für Trinkwasser und seine Nutzung zu fördern, hat der Verein den bundesweiten Trinkbrunnenwettbewerb 2020/21 ausgerufen. Alexandra Jaik arbeitet seit August 2019 bei a tip: tap als Regionalkoordinatorin für die Region Nord-West und ist Ansprechpartnerin für den Bereich Bildung. Im Interview spricht sie über den Wettbewerb.
Was gibt es beim Wettbewerb zu gewinnen?
Einen von drei Trinkbrunnen der Marke AirWolf für den Innenbereich. Die Brunnen sind außen mit Edelstahl verkleidet und geben auf Knopfdruck Trinkwasser in einer kleinen Fontäne ab.
Wer kann mitmachen?
Schüler*innen aller Schultypen können ihre Beiträge bis zum 7. März 2021 über WeTransfer an bildung@atiptap.org einsenden. Die Brunnen werden in den drei Kategorien Grundschule, Unter- und Mittelstufe und Oberstufe vergeben. Eine fünfköpfige Jury wird die Einsendungen sichten und die Gewinnerschulen am 22. März 2021, am Weltwassertag, bekanntgegeben.
Was sollen die Schüler in ihren Beiträgen zeigen?
Wir wünschen uns kreative, 90-sekündige Film- oder Tonbeiträge. Wichtig ist, dass sie eine klare Botschaft haben und sich auf die Themen Klimaschutz oder die Wertschätzung von Wasser beziehen. Die Frage, warum die Schule einen Trinkbrunnen gewinnen sollte, muss auch beantwortet werden.
Gibt es sonst noch etwas zu beachten?
Wir empfehlen den Schulen vor der Teilnahme zu prüfen, ob es einen geeigneten Standort mit einer gut funktionierenden Wasserleitung für den Trinkwasserbrunnen gibt. Wichtig ist auch, dass alle Entscheider*innen mit einer Installation einverstanden wären. Weiterhin ist eine Prüfung der Rohre über den örtlichen Wasserversorger ratsam.
Welchen Einfluss haben Trinkbrunnen auf die Schonung von Ressourcen?
Trinkbrunnen setzen ein Zeichen: Hier kann man auf umweltfreundliche und gesunde Art und Weise seinen Durst stillen. Trinkwasser birgt ein enormes Umwelt- und Klimaschutzpotential, da Verpackungen und Transporte wegfallen. Wir haben in der vom Bundesumweltministerium geförderten Studie „Vergleich des CO₂-Fußabdrucks von Mineral- und Trinkwasser“ herausgefunden, dass Trinkwasser im Vergleich zu Mineralwasser in Bezug auf die CO₂-Äquivalente fast 600 mal besser abschneidet. Trinkbrunnen in der Schule regen die Schüler*innen zum Trinken an und bieten eine Alternative zu zuckerhaltigen oder ungesunden Getränken.
Welche weiteren Vorteile haben Trinkbrunnen in Schulen und wie funktionieren sie?
Dank der Trinkwasserverordnung hat Trinkwasser überall in Deutschland eine exzellente Qualität. Ein Trinkbrunnen stellt also eine bedenkenlose Quelle dar. Die Brunnen, die es beim Wettbewerb zu gewinnen gibt, sind sehr wartungsarm und aufgrund ihrer Höhe perfekt für Schulkinder und ältere Personen geeignet. Auf Knopfdruck wird die Wasserleitung angezapft und eine kleine Wasserfontäne entsteht. Man kann dann direkt mit dem Mund trinken oder das Wasser in eine Flasche abfüllen. Das überschüssige Wasser wird automatisch aufgefangen und läuft ab, so dass rundum alles trocken bleibt.
Welche Orte bieten sich in Schulgebäuden für eine Installation an?
Praktisch sind Bereiche, die für alle gut zu erreichen sind und in denen üblicherweise gegessen und getrunken wird – beispielsweise ein Schülercafé oder die Mensa. Ansonsten eignen sich breitere Gänge oder häufig der Eingangsbereich.
Wie wird nach Ihrer Erfahrung der Einsatz von Trinkbrunnen in Bildungseinrichtungen bisher angenommen?
In unserem Bildungsprojekt „Leitungswasserfreundliche Schule“ haben wir in zehn Schulen Brunnen aufgebaut, das kam sehr positiv an. Schulen, die einen Trinkbrunnen besitzen, sensibilisieren ihre Schüler*innen im Alltag dafür, dass Leitungswasser eine gesunde und umweltschonende Alternative zu Wasser aus der Flasche ist. Für unsere Auszeichnung „Leitungswasserfreundliche Schule“ vergeben wir im nächsten Jahr sogar eine Plakette, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden. Zudem wurde unser erstes Beratungs-Webinar im September über den Einsatz von Trinkbrunnen in Bildungseinrichtungen mit 40 Teilnehmenden sehr gut angenommen. Deshalb werden wird das Thema im Jahr 2021 vierteljährlich wiederholen.
Wir wünschen allen teilnehmenden Schüler*innen viel Spaß und Erfolg beim Wettbewerb!
Informationen zum Trinkbrunnenwettbewerb 2020/21 und den Teilnahmebedingungen lesen Sie hier.
Sie haben Fragen zum Trinkwasserwettbewerb? Dann wenden Sie sich gern per E-Mail an Alexandra Jaik, alexandra@atiptap.org.
Auf klimaschutz.de und der Webseite von a tip: tap erfahren Sie mehr zum Projekt „Wasserwende – Trinkwasser ist Klimaschutz“.
Lehrer*innen, die im Unterricht das Thema Wasser und Trinkwasser behandeln möchten, finden auf der Projekt-Webseite kostenfreie Bildungsmaterialen zum Download.
Die im Februar 2020 erschienene Studie „Vergleich des CO2-Fußabdrucks von Mineral- und Trinkwasser“ können Sie hier nachlesen.
Beratung: Sie möchten mehr über verschiedene Trinkbrunnenmodelle, ihre Planung und Installation sowie Förderprogramme erfahren? Hier finden Sie die kommenden Beratungs-Webinare zum Thema von a tip: tap.