BildungKlima-plus - 16 Bildungseinrichtungen entwickeln sich zu BildungszentrenKlimaschutz
16 Bildungseinrichtungen entwickeln sich zu „BildungszentrenKlimaschutz“
Um die Anzahl der Bildungsangebote zum Thema Klimaschutz zu erhöhen, wurde ein bundesweites Netzwerk aus 16 „BildungszentrenKlimaschutz“ aufgebaut. Die Mitglieder tauschten sich über Aktivitäten aus und entwickelten gemeinsam Ideen weiter.
Projektnehmer
Förderverein NaturGut Ophoven Leverkusen e.V.Projektlaufzeit
01.01.2017 bis
15.02.2020
Projektkontakt
Förderverein NaturGut Ophoven e.V.
Talstr. 4
51379 Leverkusen
https://naturgut-ophoven.de/
andrea.wegner@naturgut-ophoven.de
www.16bildungszentrenklimaschutz.de
Fördersumme
607.780 Euro
Förderkennzeichen
03KF0056
Förderprogramm
Auf einen Blick
In Deutschland gibt es zahlreiche außerschulische Bildungszentren. Bildungsangebote zum Klimawandel sind jedoch noch unterrepräsentiert. Um dies zu ändern, wurde ein bundesweites institutionsübergreifendes Netzwerk aus 16 „BildungszentrenKlimaschutz“ aufgebaut. In dem Rahmen konnten sich beispielsweise Mitglieder von Umweltbildungszentren und Jugendherbergen über ihre Klimabildungsaktivitäten austauschen und diese gemeinsam weiterentwickeln.
Übersicht der 16 „BildungszentrenKlimaschutz“
Bundesland | „BildungszentrumKlimaschutz“ |
Nordrhein-Westfalen | NaturGut Ophoven |
Baden-Württemberg | Ökostation Freiburg |
Bayern | Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck |
Berlin | Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin |
Brandenburg | NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle |
Bremen | Klimahaus Bremerhaven 8°Ost |
Hamburg | Gut Karlshöhe |
Hessen | Umweltbildungszentrum Licherode |
Mecklenburg-Vorpommern | Naturerbe Zentrum Rügen |
Niedersachsen | Schulbiologiezentrum Hannover |
Rheinland-Pfalz | Evangelische Landjugendakademie |
Saarland | Biosphären-VHS St. Ingbert |
Sachsen | Auwaldstation Leipzig |
Sachsen-Anhalt | Haus des Waldes |
Schleswig-Holstein | Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum |
Thüringen |
DJH Lvb. Thüringen/JH Weimar |
Aktivitäten
Im Rahmen des Projekts „BildungKlima-plus“ wurden 16 „BildungszentrenKlimaschutz“ bei ihrer Entwicklung zur klimaneutralen Einrichtung sowie bei der Umsetzung von effektiven Bildungsmaßnahmen zu den Themen Treibhausgasminderung und Ressourcenschonung unterstützt. Im Teilbereich „Besser Werben für klimafreundliches Essen in Restaurants“ des Projekts wurden mit zwei weiteren neuen Zentren erfolgreiche Werbestrategien getestet, die Gäste zur Wahl eines klimafreundlichen Gerichts motivieren sollten.
Bundesweite Ausstrahlung
Durch die Zusammenarbeit mit Dachverbänden – wie der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) und dem Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) – wurden die im Projekt identifizierten Kriterien für die „BildungszentrenKlimaschutz“ in deren Bildungsarbeit integriert.
Durch die Aktivitäten der Zentren, der Öffentlichkeitsarbeit und verschiedenen Fortbildungen erfolgte eine bundesweite Übertragung auf andere Bildungseinrichtungen. Weitere Zielgruppen wurden somit ebenfalls erreicht. Beispielsweise wurden Multiplikator*innen von Schulen oder Kindergärten angeregt, effektive Veranstaltungen zum Thema Treibhausgasminderung und Klimaschutz für Kinder und Jugendliche durchzuführen.
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Was sollte das Projekt erreichen?
Das Projekt „BildungKlima-plus“ wollte einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen in Deutschland leisten. Das Klimabildungskompetenzzentrum NaturGut Ophoven unterstützte 15 weitere Bildungseinrichtungen bei ihrer Entwicklung zu modellhaften „BildungszentrenKlimaschutz“ und der Vernetzung untereinander.
Die „BildungszentrenKlimaschutz“ konnten dadurch ebenfalls einen konkreten Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung leisten, indem sie:
- vielfältige effektive Bildungseinheiten für den Klimaschutz durchführten
- durch konkrete Maßnahmen eine messbare Treibhausgasreduzierung umsetzten
- eine Vielzahl von Multiplikator*innen ansprachen und dadurch eine bundesweite Ausstrahlung erreichten.
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Was hat das Projekt erreicht?
- 16 außerschulische Bildungsorte haben sich zu „BildungszentrenKlimaschutz“ weiterentwickelt und untereinander vernetzt.
- Alle 16 Zentren haben mindestens drei Bildungsangebote neu entwickelt oder bestehende Angebote optimiert und vielfach durchgeführt. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 104.863 Personen durch pädagogische Angebote mit einem Klimaschutzbezug (Bildungseinheiten, Installationen und Ausstellungselemente) erreicht.
- Die Zentren haben ihr Vermeidungs- und Reduktionspotenzial ermittelt und Ihren CO2-Fußabdruck verringert.
- Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Fußabdruckes im gastronomischen Bereich wurden getestet, die Ergebnisse in einem Webinar der breiten Öffentlichkeit präsentiert.
- An 16 Fortbildungen nahmen insgesamt 355 Multiplikator*innen teil. Die Teilnehmenden repräsentierten 134 außerschulische Lernorte.
- Zahlreiche weitere Interessierte und Multiplikator*innen wurden über individuelle Beratungsgespräche, die Projekt-Webseite, den Newsletter sowie verschiedene Beiträge in Fachzeitschriften erreicht.
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Wie ging es weiter?
Die Umsetzung der Klimabildung in den Einrichtungen erfolgte in Form von pädagogischen Einheiten, der Nutzung der Klimaschutz-Installationen sowie durch Maßnahmen zur Reduktion der hauseigenen CO2-Emissionen. Viele im Rahmen des Projekts erarbeitete Kurse werden auch weiterhin angeboten.
Außerdem informieren die Projekt-Webseite und der Newsletter weiterhin über das Netzwerk der „BildungszentrenKlimaschutz“ und Entwicklungen in der Bildung für Klimaschutz.
Die „BildungszentrenKlimaschutz“ haben ihre Schwerpunkte in der Klimabildung teilweise individualisiert, um besser auf Klimaschutz-Fragen ihrer Zielgruppen reagieren zu können.
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Beitrag zum Klimaschutz
Die Klimaschutzziele des Bundes zur Reduktion der Treibhausgase können nur durch mehrere gesellschaftliche Maßnahmen erreicht werden. Eine der wichtigen Säulen bildet dabei eine effektive Informationsvermittlung und Motivation der Verbraucher*innen.
Bildungsangebote
Bildungsangebote tragen zur Erreichung dieser Ziele bei, wenn sie nicht nur bloße Informationen vermitteln, sondern auch Handlungsoptionen für den Alltag für jeden einzelnen Menschen aufzeigen sowie zur Umsetzung motivieren.
Bürger*innen nehmen die Angebote eher an, wenn die Distanzen zu den Bildungsangeboten gering sind und die Anzahl der Bildungseinrichtungen mit einem Klimabildungsangebot erhöht wird. Außerdem trägt ein breit gefächertes Themenspektrum dazu bei, dass sich jede Person angesprochen fühlt.
Ganzheitliches Konzept (Whole Institution Approach)
Lernorte entfalten ihre volle Innovationskraft, wenn sie ganzheitlich arbeiten – das heißt Nachhaltigkeit als ganze Institution rundum in den Blick nehmen. Wenn ein Bildungsort einen „Whole Institution Approach” verfolgt, werden nicht nur das Bildungsangebot, sondern sämtliche Bereiche der Einrichtung analysiert und auf ihr Optimierungspotenzial hin zu einem klimafreundlichen Unternehmen überprüft. Die Optimierung des CO2-Fußabdrucks jeder Einrichtung führte dabei zu messbaren Treibhausgasreduzierungen.
Gewinnung von Multiplikator*innen
Durch Fortbildungen, Beratungsgespräche und zahlreiche Publikationen wurden die Erfahrungen der 16 „BildungszentrenKlimaschutz“ weitergegeben. Sie dienen damit als Vorbild für andere Einrichtungen tragen zur Gewinnung weiterer Einrichtungen, die Bildungsangebote und Maßnahmen für den Klimaschutz fokussieren, bei.
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Tipps und Tricks für interessierte Institutionen
Für die Bildung des Netzwerks war ein intensiver persönlicher Kontakt wichtig. Das Format „Voneinander und Miteinander lernen“ wurde insbesondere von den Partnerzentren positiv bewertet. Hierbei besuchte jedes Netzwerkzentrum ein anderes, um die Arbeitsweisen vor Ort kennenzulernen, sich auszutauschen und nach Anknüpfungspunkten zu suchen.
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Produkte des Projekts
1. Potenzialanalyse Klimabildung in Deutschland
Zum Projektbeginn führte das NaturGut Ophoven eine Recherche zu Klimabildungsangeboten durch, bei der bundesweit 392 außerschulische Bildungszentren untersucht wurden.2. Erfolgselemente in der Klimabildung
Es wurden Hintergrundinformationen zu Erfolgselementen in der Klimabildung zusammengetragen und eine Checkliste zur Überprüfung der eigenen Klimabildungsarbeit entstand.3. Best-Practice-Beispiele
Im Rahmen des Projekts „BildungKlima-plus“ erfolgte eine umfangreiche Recherche zu Best-Practice-Beispielen von Klimaschutz-Bildungsangeboten, darunter Kurskonzepte und Bildungsmaterialien der Klimaschutzbildung. Die Ergebnisse sind zwei umfangreiche Auflistungen von Klimabildungsangeboten und -kursen und über vorrangig kostenfreie Klimabildungsmaterialien und -konzepte.4. „Ein paar Minuten Klimabildung" – Anregungen für bestehende Bildungsprogramme
Für das Projekt „BildungKlima-plus“ wurden Programmmodule für den Einstieg, eine Pause und den Abschluss entwickelt. Die Module können schnell und unkompliziert von bestehenden Bildungsprogrammen integriert werden. Die Elemente können ebenfalls für die Arbeit von Dozenten und Referenten ohne fachlichen Klimaschutzbezug nützlich sein.5. Materialien für Multiplikator*innen-Fortbildungen
Während des Projekts sind Materialen zum Thema „Bildung für Klimaschutz an außerschulischen Lernorten“ entstanden. Die Unterlagen wurden bei Fortbildungen auf dem NaturGut Ophoven erfolgreich getestet, evaluiert und überarbeitet.6. Grundlagenrecherche zu Werbemaßnahmen für klimafreundliche Speisen in Restaurants
Zum Start der Projektphase wurde eine Grundlagenrecherche durchgeführt mit dem Ziel, eine Sammlung gängiger Theorien und Strategien aus den Bereichen Kommunikation, Werbepsychologie und Marketing aufzubauen. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei auf die Faktoren Zielgruppe, Botschaft (Wording und Gestaltung) und Medium (Standort und Werbeträger) gelegt, da diese für die Gestaltung einer Werbung maßgeblich entscheidend sind. Zudem wurden gastronomiespezifische Besonderheiten thematisiert.7. Klimaschutz-Baukästen
Es gibt individuell zusammengestellte Baukästen, die verschiedene pädagogische Materialien für die Klimaschutzbildung beinhalten. Der „BauKastenKlimaschutz“ eignet sich für Projekte in Schulen, offenen Gruppen, Kindergärten und außerschulischen Lernorten. Interessierte können den „BauKastenKlimaschutz“ in kompletter Form oder Teilen bei den 16 „BildungszentrenKlimaschutz“ ausleihen. -
Checkliste der Erfolgsfaktoren
- Der größte Erfolg stellt sich ein, wenn es gelingt, das gesamte Team und die Mitglieder der Leitungsebene in den Prozess zu integrieren.
- Eine intensive, engmaschige und persönliche Betreuung der angesprochenen Zentren durch die Projektdurchführenden ist unverzichtbar.
- Das funktionierende Netzwerk hat eine starke unterstützende Wirkung.
- Bei der Entwicklung von Klimabildungsangeboten wurde darauf geachtet, dass sie nicht nur Wissen übe Klimawandel und Klimaschutz vermitteln, sondern vor allem handlungs-, situations- und erlebnisorientiert gestaltet sind und positive Emotionen fördern. Siehe Erfolgselemente der Klimabildung unter „Produkte des Projekts“.