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BuWoMo: Bundesweites Netzwerk Wohnen und Mobilität

Das Wohnen ist ein wichtiger Bereich für Klimaschutzmaßnahmen. Oft liegt dabei der Fokus auf der energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Die großen CO2-Minderungspotenziale bei der Mobilität in der Nähe des Wohnorts werden bislang wenig beachtet. Dabei entscheidet sich meist an der Haustür, ob klimafreundliche Verkehrsmittel genutzt werden. Dafür müssen die richtigen Voraussetzungen gegeben sein

Logo von Intelligent Mobil im Wohnquartier
Projektinformationen
Projekttitel

BuWoMo: Bundesweites Netzwerk Wohnen und Mobilität

Projektnehmer

Verkehrsclub Deutschland e. V. (VCD)

Projektlaufzeit

01.05.2020 bis
31.07.2023

Projektkontakt

Bundesverband Wallstraße 58
10179 Berlin
+49(0) 030 280351-10
womo@vcd.org
www.intelligentmobil.d

Fördersumme

2.040.196,76 Euro

Förderkennzeichen

67KF0111

Nachhaltige Mobilität vor der Haustür

Die Hauptzielgruppe des Projekts war die Bevölkerung, die ihr Mobilitätsverhalten ändern sollte. Diese sollte nicht direkt angesprochen, sondern über Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Wohnungsunternehmen, Genossenschaften und Kommunen, Mobilitätsdienstleistenden, Architektinnen und Architekten sowie über Stadt- und Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner erreicht werden. Die wesentlichen Strategien des Projekts waren der Wissenstransfer, inklusive Beratungsleistungen und die Netzwerkarbeit.

Bundesweite Projektarbeit

In der regionalen Arbeit fokussierte sich das Projekt auf acht Projektregionen (Bundesländer) mit jeweils einer großen und einer kleineren Stadt als Projektstandort. In diesen Regionen moderierten acht Koordinierungsstellen die insgesamt sechzehn lokalen Netzwerke. Außerdem berieten sie jeweils bundeslandweit Wohnungswirtschaft, Kommunen sowie Planerinnen und Planer und unterstützten die Maßnahmen Dritter (Unternehmen, Verbände).

Netzwerken für grüne Mobilität

Der Netzwerkcharakter des Projekts wurde in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten sichtbar: regionale Fachforen mit thematischen Schwerpunkten und zur Präsentation von guten Umsetzungsbeispielen, Beratungsworkshops für Wohnungsunternehmen und Kommunen, interdisziplinäre Netzwerktreffen auf lokaler und regionaler Ebene, sowie Einzelberatungen.

Darüber hinaus boten die Teammitglieder der Berliner Bundesgeschäftsstelle des Verkehrsclubs Deutschland e. V. (VCD) bundesweit Beratungs-Workshops zu innovativen Mobilitätskonzepten in Wohnquartieren an und standen für Vorträge oder Präsentationen zur Verfügung. Von Berlin aus wurde auch der Fachaustausch der Projektregionen untereinander organisiert. Außerdem wurden drei Fachexkursionen („learning journeys“) zu beispielhaften Quartieren in München, Köln und Wien geplant und durchgeführt.

Umfassende Informationsangebote

Zu den innovativen Ansätzen des Projekts gehörten auch der Aufbau einer Informationsplattform mit dem Online-Tool „Der Wohnquartiers-Check“, die Planung eines zweistufigen Fortbildungsangebots mit dem Namen „Mobilitätsmanagement im Wohnquartier“, sowie die Erarbeitung und Bewerbung der Charta „Intelligente Mobilität im Wohnquartier“.

Was sollte das Projekt erreichen?

Das zentrale Anliegen des Projekts war, die klimafreundliche, wohnortnahe Mobilität zu fördern. Durch die konkreten Maßnahmen sollte zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen im Verkehrsbereich beigetragen werden. Dazu wurde die Vernetzung von Kommunen, Wohnungswirtschaft, Mobilitätsbranche sowie Planenden unterstützt und die Zielgruppe beraten.

Was hat das Projekt erreicht?

Es wurden zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt:

  • 35 Fachforen (1.018 Teilnehmende),
  • 74 Beratungsworkshops (1.424 Teilnehmende),
  • 118 Einzelberatungen (452 Teilnehmende),
  • 83 Netzwerktreffen in 16 Netzwerken (insgesamt 1.130 Teilnehmende, 14 Teilnehmende pro Netzwerktreffen),
  • 3 Fachexkursionen (67 Teilnehmende),
  • 3 Fortbildungsmodule (57 Teilnehmende) und
  • eine Abschlussveranstaltung (rund 120 Teilnehmende).

Außerdem wurde ein multimediales Informationsangebot geschaffen. Dieses enthielt:

  • eine Online-Informationsplattform,
  • das Online-Tool „Wohnquartiers-Check“,
  • Presse- und Medienarbeit,
  • Fachartikel,
  • Social Media und Sharepics,
  • einen zweimonatlichen Newsletter,
  • zwei 30-sekündige Animationsfilme zur Charta „Intelligente Mobilität im Wohnquartier“,
  • einen 150-seitigen Handlungsleitfaden „Intelligent mobil im Wohnquartier“,
  • sechs mehrseitige Themen-Faltblätter und
  • die Charta „Intelligente Mobilität im Wohnquartier“.

Beitrag zum Klimaschutz

Das Projekt richtete sich vorrangig an die Wohnungswirtschaft und deren Interessensverbände. Diese wurden durch Informationen, Beratung und die Beteiligung an Netzwerktreffen dazu qualifiziert, als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren klimaverträgliche Mobilitätsangebote für ihre Mieterinnen und Mieter zu schaffen. Wichtige Themen waren dabei: der Wohnungsbestand und Neubauprojekte einschließlich Konversionsstandorte und Bauprojekte zur Nachverdichtung.

Besonders wichtig innerhalb des Projekts waren die Optimierungspotentiale der Infrastruktur im Wohnumfeld, wie zum Beispiel die Bereitstellung von Abstellanlagen für (E-)Fahrräder, Rollatoren, Kinderwagen, die Schaffung von alternativen Mobilitätsangeboten, wie Car- und Bikesharing, Mietertickets und, Informationen, sowie die Reduzierung von Abstellflächen für Privatautos.

Das Projekt adressierte auch Kommunen. Diese sind als Träger von kommunalen Wohnungsunternehmen und als Verantwortliche für Stadtentwicklung, Bauleitplanung oder Fragen des ruhenden Verkehrs (Stellplatzabgaben, Parkraumbewirtschaftung) zentrale Entscheiderinnen und Entscheider sowie Multiplikatorinnen und Multipolikatoren.

Die Mobilitätsbranche mit Mobilitätsdienstleistern wie zum Beispiel Carsharing-Anbietern und Verkehrsbetrieben war ebenfalls eine wichtige Zielgruppe. Hier erweiterte insbesondere die Vielzahl an neuen (Sharing-)Mobilitätsangeboten die Bandbreite an möglichen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern.

Zu den weiteren Adressaten gehörten Architektinnen und Architekten, Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsachitekten sowie Stadt- und Verkehrsplanerinnen und -planer, die als Dienstleistende für die Wohnungswirtschaft oder als Mitarbeitende für Kommunalverwaltungen tätig sind und zum Beispiel in Planungsprozesse für nachhaltige Mobilitätskonzepte für Bestandssanierungen und Neubauquartieren involviert werden.

Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

Vernetzung

  • Miteinander reden hilft
  • Vertrauensbildung braucht bei heterogenem Akteurskreis Zeit. Diese zahlt sich aus.
  • Gemeinsame Ziele finden und Austausch auf Augenhöhe gewährleisten
  • Netzwerkmanagement lässt sich nicht nebenbei machen
  • Gemeinsam kommt man weiter

Wissenstransfer

  • Das Know-how ist bei heterogenen Gruppen sehr unterschiedlich, daher möglichst größere Palette an Veranstaltungsformaten bieten
  • Es gibt einen großen Bedarf an praxisorientiertem Wissenstransfer, dabei helfen Praxisbeispiele und überzeugte Akteurinnen und Akteure der Interessensgruppe als Übermittelnde

Partizipation

  • Frühzeitiges Beteiligen hilft, zum Beispiel auch mit Ausprobierformaten, wie zum Beispiel temporären „Verkehrsexperimenten“
  • Einbindung von Fachexpertisen der Zielgruppe führt zu praxistauglichen Konzepten, zum Beispiel Wohnungswirtschaft bei Quartierskonzepten
  • Bewohnerinnen- und Bewohner-Beteiligung muss nicht teuer sein und lange dauern, zum Beispiel „Fußverkehrs-Check

(Fach-)Öffentlichkeitsansprache

  • Zielgruppenorientierung ist das A und O, Kosten sind ein wichtiger Argumentationspunkt
  • Vorteile der Mobilitätswende in den Vordergrund stellen, zum Beispiel Aufenthaltsflächen statt Stell-/Parkplätzen für Auto
  • Zusätzlich Visualisierungen und Ausprobierformate nutzen

Produkte des Projekts

 

Alle erarbeiteten Materialien stehen unter www.intelligentmobil.de weiter zur Verfügung.

Checkliste der Erfolgsfaktoren

Akteursübergreifende Handlungsempfehlungen

  • Wohnungswirtschaft und kommunale Akteurinnen und Akteure stärker vernetzen
  • Mobilitätsmanagerinnen und Mobilitätsmanager bereitstellen
  • Mobilitäts- und Verkehrsplanung koordinieren
  • Information und Partizipation für die Bewohnerinnen und Bewohner sichern
  • Mut zum Experimentieren haben
  • Mobilitätsangebote weiterdenken

Handlungsempfehlungen für die Wohnungswirtschaft

  • Wohnquartiere nur mit nachhaltigem Mobilitätskonzept neu bauen und weiterentwickeln
  • Autoarme Quartiere umsetzen
  • Nachhaltige Mobilitätsangebote transparent machen und sicherstellen

Handlungsempfehlungen für Kommunen

  • Masterplan als strategischen Leitfaden einführen
  • Rechtliche und ordnungspolitische Instrumente ausschöpfen
  • Klima- und sozialverträgliche Mobilitätsmaßnahmen stärker fördern