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KampagneSolar-Checks

Kampagne „Solar-Checks"

Projektinformationen
Projektnehmer

Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH

Projektlaufzeit

01.05.2012 bis
30.04.2015

Fördersumme

153.341 Euro

Förderkennzeichen

03KSF020

Mehr Solaranlagen auf privaten Dächern

Wer in Solaranlagen investiert, spart nicht nur Ener­giekosten, sondern reduziert auch die CO2-Emissionen – zwei gute Argumente für mehr Solar­technik auf Deutschlands Dächern.

Auf einen Blick

Viele Immobilienbesitzerinnen und -besitzer zögern bei der Anschaffung von Solaranlagen. Zum einen fehlt Interessierten oft das für eine Kaufentscheidung not­wendige Hintergrundwissen. Zum anderen verunsi­cherten anhaltende Diskussionen in Politik und Medi­en die Menschen. Die wiederholten Einschnitte bei der Einspeisevergütung für Solarstrom lassen Verbrau­cher­innen und Verbraucher befürchten, dass sich die Investitionen für sie nicht lohnen. Die Klimaschutz­agentur Region Hannover begegnet diesen Unsicher­heiten mit ihrer Kampagne Solar‑Checks. Qualifizierte Energieberaterinnen und ‑berater besuchen Interes­sierte zu Hause und informieren sie vor Ort, ob und welche Art der Solar­ener­gie­nut­zung für sie in Frage kommt. Der direkte Kontakt und die zielgruppen­gerechte Beratung sollen Ent­schei­dungs­hilfen bieten, Investitionen anstoßen und den Ausbau der Solar­energie voranbringen.

Beratungsangebot im Aktionsformat zeigt Wirkung

Kernelement des Projektes waren die neutralen Vor-Ort-Beratungen im Rahmen von Aktionswochen in neun Kommunen der Region Hannover. Diese fanden über einen Zeitraum von 20 bis 30 Tagen statt.

In jeder Kommune berieten die Energieberaterinnen und -berater über den gesamten Projektzeitraum kostenlos bis zu 40 Haushalte. Der An­drang war dabei so groß, dass lokale Partnerinstitutionen die Finanzie­rung weiterer Beratungen übernahmen, damit alle In­teressierten das Angebot nutzen konnten, bei­spiels­weise die Stadt Ronnenberg oder die Gemeinde­betriebe Uetze.

Um auf die Aktionswochen aufmerksam zu machen und generell für das Thema Solarenergie zu sensi­bilisieren, unternahm das Projektteam zusätzliche Aktivitäten. Die Klima­schutzagentur bewarb die Solar-Checks mit Info­ständen auf Wochenmärkten, Stadt­festen und verkaufs­offenen Sonntagen. In sieben Kommunen fand zu Beginn der Aktionswoche eine Musterberatung im Beisein der lokalen Presse statt, unter anderem im Haus des Bürgermeisters.

Solar-Spaziergänge und -Radtouren gehörten ebenso zum Portfolio der Kampagne wie Solar-Stammtische oder Informations­veranstaltungen, bei denen sich Bürger­innen und Bürger austauschen konnten.

Flexible Anpassung der Projektbausteine

Im Jahr 2013 gab es eine Herbstaktion, um die im Jahresbudget noch vorhandenen 30 Restberatungen zu vermitteln. Dazu verteilten die Energie- und Umwelt­beauftragten Informationsflyer in der gesamten Region. Flankiert wurde die Aktion mit Anzeigen in örtlichen Zeitungen, zudem veröffentlichte die Lokal­presse 17 Artikel. Die Resonanz war beein­druckend: Das Kontingent war innerhalb weniger Tage vergeben. Aufgrund der großen Nachfrage stockte die Klima­schutzagentur das Angebot auf und führte noch einmal insgesamt 125 Beratungen durch.

Dieser Erfolg moti­vierte zu einer weiteren Sonderak­tion im Jahr 2014, diesmal allerdings mit einem grund­legend anderen Ansatz. Um das verbliebene Bera­tungskontingent zu vergeben, erhielten die bereits beratenen Eigentümer­innen und Eigentümer per Post jeweils drei Gutscheine für eine Solarbe­ratung, um diese unter Freundinnen und Freunden, Bekannten oder Nachbarinnen und Nachbarn zu verteilen. Diese Versandaktion führte zu weiteren 83 Beratungen.

Ein gutes Netzwerk als entscheidender Erfolgsfaktor

Die Klimaschutzagentur Region Hannover hat sich als neutrale Ansprechpartnerin für Klimaschutzfragen eta­bliert und arbeitet mit vielen Partnerinnen und Part­nern Hand in Hand.

Bei der Solar-Check-Kam­pagne leisteten der enercity-Fonds proKlima und das Institut für Solarenergiefor­schung in Hameln (ISFH) fachliche Unterstützung. Die Koordination der Ener­gie­bera­ter­innen und -berater übernahm die Hand­werkskammer Hannover.

Darüber hinaus pflegt die Klimaschutz­agentur eine gute Zusammenarbeit mit den um­liegenden Städten und Gemeinden. Wie wichtig diese Kontakte sind, zeigen die hohen Beratungszahlen in Kommunen mit Klimaschutz­managerinnen und -managern wie beispielsweise in Ronnenberg oder Neustadt am Rübenberge. Wo auch noch eine aktive Wirtschafts-förderung mit ins Boot geholt werden konnte, wie in der Wedemark, lag die Anzahl der Beratung weit über dem Durchschnitt.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    • In neun Kommunen in der Region Hannover sollten Energieberaterinnen und -berater 360 Haushalte beraten;
    • die beratenen Personen sollten 18 Solarwärmeanlagen und 42 Photovoltaikanlagen installieren;
    • 218 Tonnen CO2-Einsparungen pro Jahr sollten erreicht werden;
    • 18-mal sollte in lokalen Medien über die Aktion berichtet werden.
  • Was hat das Projekt erreicht?

    • Energieberaterinnen und -berater führten 556 Beratungen in neun Kommunen in der Region Hannover durch;
    • eine Befragung von 100 beratenen Haushalten ergab, dass im Sommer 2014 bereits 18 davon in Solarwärme- und 34 in Solarstromanlagen investiert hatten oder Entsprechendes planten;
    • 63 Presseartikel berichteten über das Projekt.
  • Wie ging es weiter?

    • Partnerinstitutionen aus der Region Hannover (wie die Region Hannover, die Landeshauptstadt Hannover sowie die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und einzelne Kommunen) unterstützten das Projekt finanziell;
    • die Kampagne wird in kleinerem Rahmen weitergeführt;
    • Interessierte können weiterhin Termine für Beratungen auf der Seite: www.klimaschutz-hannover.de/themen/solarenergie/solar-checks.html anfragen.

Beitrag zum Klimaschutz

Tatsächlich übertraf das Projekt alle zu Beginn fest­ge­legten Zielzahlen bei weitem: Insgesamt führten die Expertinnen und Experten 556 Beratungen durch. Darüber hinaus ergab die Evaluation von 100 Be­ra­tungen, dass bereits in diesem Personenkreis 18 Solar­wärme- sowie 34 Photovoltaikanlagen angeschafft wurden oder zum Zeitpunkt der Befragung geplant waren. Hochgerechnet auf die Gesamtmenge der Bera­tungen liegen die Investitionen in Neuanlagen somit um das Vier- bis Fünffache über den Erwartungen.

Trotz sinkender Einspeisevergütungen haben die bera­tenen Haushalte ihre „persönliche Energie­wende“ in die Wege geleitet und ihre CO2-Emissionen reduziert – ein konkretes Etappenziel für mehr Klima­schutz. Die konkrete CO2-Einsparung der installierten Anlagen wurde im Rahmen des Projektes nicht errechnet.

  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • Flexibel auf lokale Rahmenbedingungen reagieren und Musterberatungen bei bekannten lokalen Persönlichkeiten durchführen;
    • Aktionen mit lokalen Terminen wie zum Beispiel Stadtfesten abstimmen;
    • Witterungsbedingungen bei der Planung von Solar-Spaziergängen und -Radtouren berücksichtigen und Aktionswochen in die Sommermonate legen;
    • Interessierte direkt vor Ort am Objekt beraten;
    • bestehende Erfahrungen und Kontakte aus ähnlichen Projekten nutzen;
    • verschiedene Kommunikationskanäle bespielen und dabei auch lokale Persönlichkeiten einbinden;
    • direkten Kontakt zur Beratungsstelle einfach möglich machen.

Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

Mit ihren Solar-Checks richtete sich die Klimaschutz­agentur Region Hannover direkt an die privaten Haus­halte – die Kombination aus Beratung und Werbung im Rahmen der Aktionswochen war dabei besonders effektiv. Bei der Planung und Umsetzung ähnlicher Ange­bote sollten interessierte Institutionen die folgenden Punkte beachten.

Flexibel auf Bedingungen vor Ort reagieren

Die unterschiedlichen Erfahrungen aus den einzelnen Kommunen zeigen, dass der Erfolg einer Kampagne stark von den lokalen Voraussetzungen abhängig ist. Während in einigen Städten und Gemeinden das Bera­tungskontingent schon nach kurzer Zeit erschöpft war, wurde in anderen das gesetzte Ziel von 40 Beratungen (zunächst) verfehlt.

Hier waren kurzfristige Änderungen im Pro­jekt­plan hilfreich. In der Gemeinde Uetze beispiels­weise wurden die Beratungen zunächst kaum nach­gefragt. Kurzfristig fand eine Muster­beratung im Haus des Bürgermeisters statt, was auf ein großes Echo in der lokalen Presse stieß und die Beratungs­nach­frage innerhalb kurzer Zeit in die Höhe schnellen ließ. In anderen Gemeinden wurden vorgesehene Aktionen verschoben, wenn sich für diese ein anderer Zeitpunkt anbot um Aufmerksamkeit zu gewinnen, wie bei­spiels­weise im Rahmen eines Stadtfestes. Der Pressespiegel des Projektes spricht für diese flexible Handhabung: Auch hier konnte die gesetzte Zielmarke von 18 Artikeln (zwei pro Kommune) mit 63 Artikeln weit überboten werden.

Witterungsbedingungen bei der Aktions­planung berücksichtigen

Im Jahr 2012 kamen diverse Kampagnenbausteine witte­rungs­bedingt nicht wie geplant zustande. Ab dem spä­ten Herbst machte das Wetter weder Lust auf Solar-Spaziergänge oder -Radtouren noch auf den Besuch eines Informations­standes. Das Organisations­team lernte aus diesen Erfahrungen – in den Jahren 2013 und 2014 fanden die Aktionswochen zwischen Mitte April und Ende September statt.

Haushalte direkt vor Ort beraten

Die Klimaschutzagentur Region Hannover nutzte die Erfahrungen aus ihrer Hausmodernisierungs­kam­pag­ne „Gut beraten starten“ bei der Planung und Umset­zung der Solar-Checks. Der Ansatz, mit Informations- und Bera­tungskampagnen direkt in die Haushalte zu gehen, hatte sich hier bewährt und eine hohe Investi­tionsquote von 78 Prozent erreicht. Die Neuauflage dieses erprobten Konzepts sowie die gute Vernetzung leisteten einen großen Beitrag dazu, die Solar-Checks als Angebot zu vermarkten und dauerhaft zu etablieren.

Verschiedene Kommunikationselemente verwenden

Der Einsatz vieler verschiedener Kommunikations­wege verhalf dem Angebot zu großer Bekanntheit. Die folgenden Aspekte sollten Organisatorinnen und Organisatoren bei der Vermarktung von Beratungsangeboten beachten:

  • Zeitlich begrenzte Aktionen vermitteln den Eindruck, eine konkrete „Chance“ zu bekommen, die es nicht zu verpassen gilt. Hier entscheiden sich Interessenten schneller als bei Angeboten, die sie jederzeit wahrnehmen können. Letztere werden gern auf die lange Bank geschoben.
  • Je leichter es Interessierten gemacht wird, in Kontakt mit einer Beratungsstelle zu kommen, desto größer ist die Resonanz. Eine Beratung direkt vor Ort ist dabei am erfolgreichsten.
  • Eine Empfehlung von Freundinnen und Freunden sowie Bekannten überzeugt mehr als ein unper­sönlicher Informationsflyer. Nützlich sind auch Anreize wie das Verteilen von Gutscheinen.
  • Die Einbindung einer oder eines lokalen Prominenten zum Beispiel der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters kann einer Aktion zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen.
Weiterführende Informationen
PKD_Solar-checks_240...

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