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Klimaschutz durch Transportverlagerungen auf den Kombinierten Verkehr – Förderung von Erfahrungsaustausch im KV

Klimaschutz durch Transportverlagerungen auf den Kombinierten Verkehr – Förderung von Erfahrungsaustausch im KV

Das Ziel des Projektes „ERFA KV“ war die Sensibilisierung von Unternehmen für die Vorteile des Kombinierten Verkehrs (KV). Hierzu wurden Erfahrungsaustausch-Gruppen (ERFA-Gruppen) gegründet, die über die Möglichkeiten einer Verkehrsverlagerung in ausgewählten Regionen in Deutschland diskutierten. Außerdem wurde ein Praxisleitfaden zum Einstieg in das Thema Kombinierter Verkehr erstellt und veröffentlicht.

Projektinformationen
Projektnehmer

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein

Projektlaufzeit

01.01.2017 bis
31.12.2019

Projektkontakt

achim.klukas@iml.fraunhofer.de
cbochynek@sgkv.de
www.erfakv.de

 

Fördersumme

582.932 Euro

Förderkennzeichen

03KF0055A/B

Auf einen Blick

Projektansatz

Zukünftig ist insbesondere auf der Straße mit einer weiteren Zunahme des Güterverkehrs zu rechnen. Diese lässt sich durch eine Verlagerung von der Straße auf den Kombinierten Verkehr – und somit auf alternative Verkehrsträger wie die Schiene und die Wasserstraße – nicht nur abschwächen, sondern auch umweltfreundlicher abwickeln.

Im Projekt diskutierten die Teilnehmenden in Erfahrungsaustauschgruppen über die Möglichkeiten und Chancen für Verkehrsverlagerungen, Lösungsansätze und Best-Practice-Beispiele. Die Gruppen förderten den Abbau von Hemmnissen und dienten als Kommunikationsplattform für die teilnehmenden Akteur*innen. Dabei ging es um die Vorteile eines Einstiegs in den Kombinierten Verkehr und um die Veranschaulichung von innovativen Technologien und praxisnahen Beispielen. Der Aufbau eines Netzwerks mit potenziellen regionalen KV-Akteur*innen wirkte sich ebenfalls positiv auf die nachhaltige Entwicklung von KV in der Region aus.

Arbeit der Regionalgruppen

Im Laufe der Projektzeit gründeten sich sechs Erfahrungsaustauschgruppen in ausgewählten Regionen in Deutschland. Für die Gruppenbildung akquirierte das Projektteam lokale Multiplikator*innen wie beispielsweise ortsansässige Industrie- und Handelskammern, Verbände und Wirtschaftsförderungen. Sie wurden in den Gruppenbildungsprozess eingebunden.

Für jede Region war eine Gruppengröße von 15 Mitgliedern (LKW-Fahrer*innen und Verlader*innen) vorgesehen. Um einen gewinnbringenden Austausch zu fördern, sollten die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Bereichen kommen. Das gezielte Zusammenbringen der einzelnen Akteur*innen im KV förderte den Dialog über regionsspezifische Themen. Außerdem ging es um Lösungen für akute Probleme und den Abbau von Hemmnissen durch das Knüpfen von geschäftlichen Beziehungen zwischen den Akteur*innen.

Projektergebnis

Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer öffentlichen Abschlusskonferenz am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (Fraunhofer IML) in Dortmund präsentiert. Darüber hinaus stellen die Erstellung und Veröffentlichung des Praxisleitfadens einen wesentlichen Output des Projekts dar. Die Ergebnisse und der Leitfaden sind dauerhaft frei zugänglich.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    • Ziel des Projekts war die Sensibilisierung von Unternehmen für die Vorteile des Kombinierten Verkehrs. Konkret wurden ökologische, ökonomische und Synergieeffekte aufgezeigt, die durch den Austausch entstehen.
    • Das ursprüngliche Ziel war die Gründung von drei regionalen Gruppen zum Erfahrungsaustausch im Kombinierten Verkehr (ERFA-KV). Erfreulicherweise gründeten sich im Laufe des Projekts sogar sechs Erfahrungsaustauschgruppen in ausgewählten Regionen Deutschlands. Sie dienten als Austauschplattform zum Thema Kombinierter Verkehr, in denen die Vorteile eines Einstiegs in den KV sowie innovative Technologien und praxisnahe Beispiele veranschaulicht wurden.
    • Für die Gründung der Gruppen akquirierte das Projektteam lokale Multiplikator*innen, beispielsweise aus Industrie- und Handelskammern, Verbänden und Wirtschaftsförderungen. Sie wurden in die weitere Gewinnung von Mitgliedern eingebunden, um eine Basis in der Region für eine weiterführende Verlagerung zu schaffen.
    • Weiterhin ging es um die Vermittlung von Basiswissen zum Thema Kombinierter Verkehr. Diese Kenntnisse dienen für Akteur*innen als Grundlage für die Verkehrsverlagerung.
  • Was hat das Projekt erreicht?

    • Gründung von sechs regionalen ERFA KV-Gruppen
    • Sensibilisierung für das Thema KV in den Unternehmen
    • Aufzeigen von Verlagerungspotentialen und Initiierung von Verlagerungsprojekten
    • Erstellung eines Praxisleitfadens zur Darstellung des KV
  • Wie ging es weiter?

    Im Nachgang des Projekts kam es zu weiteren Gruppensitzungen. Diese wurden von den lokalen Multiplikator*innen und dem Projektteam initiiert. Der Wunsch der beteiligten Unternehmen nach einer Fortführung wurde so in zwei Fällen erfüllt. Eine dauerhafte Verstetigung wird ebenso wie die Gründung weiterer regionaler Gruppen angestrebt. Eine Übersetzung des Praxisleitfadens wird derzeit angefertigt.

  • Beitrag zum Klimaschutz

    Im Zentrum des Vorhabens standen die Energieeffizienz und die Adressierung der zu verringernden Emissionen durch die Nutzung des Schienenverkehrs. Die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) und das Energiekonzept der Bundesregierung sehen in der Steigerung der Energieeffizienz einen wesentlichen Baustein zur Erreichung der Klimaziele.

    Durch die Verlagerung der Transporte von der Straße auf die Schiene wird der niedrige Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren (30 bis 40 Prozent) durch den hohen und energieeffizienteren Wirkungsgrad von Elektromotoren (95 bis 98 Prozent) ersetzt. Das Projekt trug somit zu einer effizienteren Nutzung der im Verkehrssektor verbrauchten Energie im Sinne des formulierten Energiekonzeptes der Bundesregierung bei. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, elektrischen Strom aus erneuerbaren Quellen im Schienenverkehr zu nutzen. Diese Verwendung steht im Einklang mit den Zielen der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie und denen auf europäischer Ebene, die insbesondere im Fernverkehr die Rolle der Eisenbahn mittels transeuropäischer Korridore (TEN-T Netz) stärken.

    Im Projekt konnten sowohl direkte als auch indirekte Verlagerungspotentiale kurz- und mittelfristig gehoben werden. Zum Beispiel wurde für ein Unternehmen in der ERFA Gruppe Dortmund eine Analyse der Transportaufkommen durchgeführt. Für sechs Relationen wurde das Verlagerungspotential identifiziert, dass bedeutet es wurde aufgezeigt, wieviel Lkw-Fahrten von der Straße auf den Kombinierten Verkehr verlagert werden könnte. Als kurzfristiges Ergebnis fand beispielsweise bei einem Unternehmen eine Initiierung der Verlagerung von mindestens einem Lkw pro Tag je Relationen statt. Gegenwärtig steht das Verladungs-Unternehmen im Gespräch mit den entsprechenden Operateuren. Mittel- und langfristig konnten ebenfalls indirekte Effekte erzielt werden: So führten die Diskussionen zu einer weiterführenden Planung eines Chemieparks in der Lausitz unter Berücksichtigung des Kombinierten Verkehrs. Das Thema wurde in den beteiligten Unternehmen verankert.

  • Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

    Die Ansprache und Kommunikation von Unternehmen sind äußerst wichtig – sowohl in der Vor- als auch Nachbereitung der Gruppensitzungen. Die Konsolidierung und Evaluierung der Sitzungsergebnisse müssen den Projektbeteiligten transparent im Nachgang gezeigt und vermittelt werden. So lässt sich ein roter Faden über die gesamte Projektlaufzeit herstellen.

    Die Aufrechterhaltung eines konstruktiven Austauschs in den Gruppensitzungen stellte sich als besonders herausfordernd heraus. Es galt zu vermeiden, dass sich die Termine zu „Beschwerderunden“ entwickelten, in denen primär negative Dinge thematisiert wurden.
     
    Die Berücksichtigung der regionalen Rahmenbedingungen ist sehr wichtig für den Aufbau einer vertrauensvollen Kommunikation. Sie bildet die Grundlage für eine Verstetigung der Arbeit nach Projektende. Im Projekt wurden für jede Gruppe spezifische Inhalte vorbereitet und diskutiert. Wichtig war zudem die Bereitstellung von spezifischem Input. Das bedeutet, dass neben Basiswissen auch rechtspezifische Fragestellungen und Infrastrukturplanungen vermittelt wurden. Unterstützt wurde dies durch die Kooperation mit Partner*innen aus dem ERFA-Gruppen-Netzwerk und externen Fachkundigen.

  • Produkte des Projekts

    Praxisleitfaden zum Kombinierten Verkehr

    Der Leitfaden bietet interessierten Unternehmen eine Orientierung beim Einstieg in das Thema Kombinierter Verkehr. Außerdem ging es darum, den KV nachhaltig mit wirtschaftlichem und ökologischem Erfolg zu nutzen. Der Praxisleitfaden  ist für verschiedene Zielgruppen gleichermaßen geeignet, da er lösungsorientierte Kurzbeschreibungen und Anreize für weitere Verlagerungen bietet. Mehr Informationen unter www.erfakv.de.

  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • Einbindung von Multiplikator*innen
    • Einzelansprache von Unternehmen
    • Darstellung von Best-Practice-Beispielen
    • Einzelberatung begleitend zu den Gruppensitzungen
    • Hoher Kommunikationsfaktor und Transparenz

 

Weiterführende Informationen