WEG der Zukunft – Pilotvorhaben einer bundesweiten Sanierungskampagne für Wohnungseigentümergemeinschaften
Pilotvorhaben einer bundesweiten Sanierungskampagne für Wohnungseigentümergemeinschaften
Sanierungen in Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) bieten ein enormes Potential für den Klimaschutz. Gleichzeitig sind die Entscheidungsprozesse in WEG komplex und die Umsetzung dauert im Schnitt mehrere Jahre.
Hier möchte das Projekt „WEG der Zukunft“ ansetzen. Bundesweit und vertieft in vier Modellregionen erhalten die WEG Information, Beratung und Unterstützung vor Ort.
Projektnehmer
Energieagentur Regio Freiburg Gesellschaft zur Förderung von Energiesparsystemen und solaren Energien mbH
Projektlaufzeit
01.04.2019 bis
31.03.2022
Projektkontakt
Fördersumme
1.761.701 Euro
Förderkennzeichen
03KF0108A/B/C/D/E
Förderprogramm
Auf einen Blick
Das Projekt „WEG der Zukunft“ möchte Eigentümergemeinschaften zu energetischen Sanierungen motivieren und sie bei der Vorbereitung und Durchführung der Maßnahmen individuell unterstützen. Zu diesem Zweck hat das Projekt verschiedene Unterstützungsbausteine entwickelt, die WEG für sich in Anspruch nehmen können.
Sanierungsprozesse gehen häufig von den Hausverwaltungen aus. Daher nehmen diese, neben den Eigentümerinnen und Eigentümern, eine Schlüsselrolle bei „WEG der Zukunft“ ein.
Das Projekt wird in den vier Modellregionen Bremen, Freiburg, Hannover und Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) durchgeführt und durch bundesweite Öffentlichkeitsarbeit begleitet.
Ziele
Das Projekt „WEG der Zukunft“ richtet sich an Personen, die an Sanierungsprozessen in WEG beteiligt sind. Dazu gehören Eigentümerinnen, Eigentümer und Verwaltende, aber auch Mieterinnen und Mieter, Fachleute aus dem Handwerk, Energieberaterinnen und Energieberater, Verbände, Rechtsbeistände sowie Sachverständige aus Planung und Architektur.
Das Projekt wurde ins Leben gerufen, da 70 Prozent der Wohnungseigentümerschaften als unsaniert gelten und in diesen Gebäuden hohe CO2-Einsparungen möglich wären. Dass dieses Potential nicht abgerufen wird, hat viele Gründe, beispielsweise fehlende finanzielle Mittel oder unterschiedliche Interessen der Eigentumsparteien.
Das Projekt setzt hier an und unterstützt die WEG individuell bei der Beseitigung der Hemmnisse. Die Projektbeteiligten nehmen an Eigentümerversammlungen teil, prüfen den baulichen oder anlagentechnischen Zustand und beraten die Eigentumsparteien zu verfügbaren Fördermitteln.
Da sich 22 Prozent aller deutschen Wohnungen in WEG befinden, richtet sich das Projekt ebenso an die breite Öffentlichkeit wie an Fachleute aus Verwaltung, Handwerk und Planung. Bundesweit geschieht dies durch eine breit gefächerte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, vor allem durch die zentrale Webseite www.wegderzukunft.de.
In den Regionen wird die Öffentlichkeit zusätzlich auch durch Veranstaltungen, Multiplikatoren und persönliche Kontaktaufnahme erreicht. Die Bedeutung von Sanierungen in WEG soll in der öffentlichen Wahrnehmung präsenter werden.
Projektablauf
Das Projekt ist in vier Phasen gegliedert. Die erste Phase dient der Datenerhebung. Dabei identifizieren die Beteiligten Sanierungshemmnisse und klären, welche Unterstützungsbausteine WEG-Akteure benötigen.
Anschließend werten Fachleute die Daten aus und analysieren, wie die individuelle Beschaffenheit der WEG mit den benötigten Unterstützungsbausteinen zusammenhängen. Zur Beschaffenheit zählen Merkmale wie Größe, Anteil der selbstgenutzten Wohnungen oder die finanzielle Situation.
In der zweiten Phase werden die Maßnahmen der Kampagne detailliert geplant. Dazu gehören Veranstaltungen, Infomaterialien, Pressearbeit und vor allem die detaillierte Entwicklung der Unterstützungsbausteine für WEG.
In der dritten Phase setzt „WEG der Zukunft“ die Maßnahmen in den Regionen und bundesweit um.
In der vierten Phase werten die Projektnehmer die Kampagne aus und entwickeln eine Strategie, um die Arbeit zu verstetigen.
Fazit
Sanierungen in WEG sind nur mit großen Anstrengungen auf den Weg zu bringen. Meist vergehen mehrere Jahre von der ersten Planung bis zur Umsetzung.
Die mediale Präsenz des Themas Klimawandel, die warmen Sommer und die großen Protestaktionen haben die öffentliche Wahrnehmung energetischer Sanierungen jedoch verbessert. In Baden-Württemberg ist zudem das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) ein Anlass, um über Sanierungen nachzudenken.
Diese gesellschaftlichen Voraussetzungen möchte „WEG der Zukunft“ nutzen, um energetische Sanierungen bei WEGS beliebter zu machen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dazu werden alle Betroffenen in den Prozess miteinbezogen und gemeinsame Lösungen entwickelt.